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Das Problem mit den Nasenlöchern



Triceratops-Schädel mit riesigem Nasenloch

In Amerika beschäftigt sich eine Gruppe Wissenschaftler im sogenannten DinoNose Project (= Dino-Nasen-Projekt) schon längere Zeit mit den Nasen der Dinosaurier.

Im Schädelknochen der Dinosaurier klaffen nämlich dort, wo die Nasen sitzen, oft riesengroße Löcher − viel größere als für die eigentlichen Nasenlöcher nötig wären, durch die die Dinosaurier geatmet haben.

Die Forscher können daher nur vermuten, wo genau die kleinen Nasenlöcher dieser Dinosaurier gesessen haben:
Saßen sie eher am oberen Rand der großen Löcher?
Oder saßen sie mehr in der Mitte?
Oder saßen sie vielleicht am unteren Rand?


Wenn man sich die gemalten Dinosaurier genau ansieht, haben sie ihre Nasenlöcher meist recht weit oben auf der Schnauze sitzen − also am oberen Rand des riesigen "Nasenlochs" im Schädel.

Das kommt daher, weil früher die Wissenschaftler glaubten, Dinosaurier würden hauptsächlich im Wasser leben.

Die damaligen Forscher konnten sich nicht vorstellen, dass die riesigen Dinosaurier ihr schweres Gewicht über Land schleppen konnten.

Außerdem schien der lange Hals hervorragend für ein Leben im Wasser geeignet zu sein:


Alte Vorstellung der Lebensweise eines Brachiosaurus

So hätten die Dinosaurier ohne Probleme Luft schnappen können, während sie auf dem Boden eines tiefen Sees standen − und die oben sitzenden Nasenlöcher hätten verhindert, dass die Dinosaurier Wasser einatmeten.


Inzwischen haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass in tiefem Wasser der Wasserdruck sehr stark ist.

Die Dinosaurier hätten in so tiefem Wasser gar nicht atmen können, da die Lunge nicht gegen den Wasserdruck angekommen wäre.

Außerdem wissen die Forscher heute, dass auch die großen langhalsigen Dinosaurier an Land lebten, da die Beine der Dinosaurier so gebaut waren, dass sie ohne Probleme die vielen Tonnen Gewicht tragen konnten.


Pelorosaurus -
ein riesiger Dinosaurier, der an Land lebte

Die Wissenschaftler mussten im Laufe der Geschichte immer wieder umdenken: alte Ideen als falsch erkennen und sich mit neuen Ideen anfreunden.

Auch die Bildermaler mussten sich umstellen:
Die Dinosaurier durften nicht mehr im Wasser gemalt werden sondern an Land.
Sie durften nicht mehr als schlapp und schwerfällig dargestellt werden, sondern mussten kräftig und stark aussehen.

So haben die Wissenschaftler und die Maler ihre Dinosaurier-Bilder immer wieder den neuen Erkenntnissen angepasst − nur an die Nasen hat scheinbar niemand gedacht.


Gorgosaurus -
ein kräftiger und schneller Dinosaurier

Die Forscher vom DinoNose Project haben die Nasen der Dinosaurier mit den Nasen von heute lebenden Tieren verglichen:
mit den Nasen von Vögeln,
mit den Nasen von Krokodilen und
mit den Nasen von anderen Echsen.

Dabei sind sie zu dem Ergebnis gekommen:

Die Nasenlöcher müssen eigentlich weiter unten gelegen haben, in der Nähe des Mauls und nicht, wie bislang angenommen, so hoch auf dem Kopf.


Unterschiedliche Darstellung der
Torosaurus-Nasenlöcher


Triceratops mit riesigem Nasenloch

Aber warum hatten einige Dinosaurier überhaupt so riesengroße "Nasenlöcher" im Schädel?

Triceratops zum Beispiel besaß eine so große Nase, dass ein kleines Kind hineingepasst hätte.

Auch diese Frage können die Wissenschaftler vom DinoNose Project beantworten:
Vermutlich haben die Dinosaurier diese großen Löcher im Schädel deshalb gebraucht, damit in der Nase viel Platz für eine Schleimhaut war.


Mithilfe dieser Schleimhaut erwärmten und befeuchteten sie die Atemluft, filterten die Dreckteilchen aus der Luft heraus und kühlten das Blut ab, das ins Gehirn floss.


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