02. März 2004
Asteroideneinschlag doch nicht für Massensterben verantwortlich?
Der Aufprall eines ca. zehn Kilometer großen Meteoriten vor 65 Millionen Jahren hätte eine solche Menge an Felsen und Staub in die Atmosphäre geschleudert, dass eine weltweite Verdunklung über mehrer Jahrzehnte eingesetzt hätte, die vielen Pflanzen und Tieren die Lebensgrundlage entzogen hätte, so dass schließlich 70 Prozent der damaligen Lebewesen ausgestorben seien. Heute zeuge von dieser Katastrophe nur noch der Chicxulub-Krater auf der Yucatan-Halbinsel. Neue Untersuchungen am Chicxulub-Krater deuten jetzt aber darauf hin, dass es erst 300.000 Jahre nach dem Aufschlag des Chicxulub-Meteoriten zum tatsächlichen Massensterben gekommen ist. Ein Bohrkern aus einer Tiefe von rund 1500 Metern unter der Oberfläche im Zentrum des Kraters enthält in den ersten 50 Zentimetern über der Iridiumschicht, die sich nach dem Meteoritenaufprall ablagerte, Überreste von Plankton, das zu den Opfern des Massensterbens am K-T-Übergang gezählt wird. Demnach kann der Meteorit nicht Auslöser des Artensterbens gewesen sein, denn dann hätten diese Überrest nicht vorkommen dürfen. Erst in den Schichten oberhalb dieser 50 Zentimeter fehlen die Planktonüberreste, was die Forscher als Indiz dafür nehmen, dass das Artensterben erst 300.000 Jahre später einsetzte. Als Ursache dieses Massensterbens wird eine ganze Serie von Klima verändernden Katastrophen angenommen: So scheint es neben dem Chicxulub-Einschlag noch zwei weitere Meteoriteneinschläge gegeben zu haben: Einen an der genauen K-T-Grenze (möglicherweise zeugt der Shiva-Krater in Indien von dieser Katastrophe) und einen etwa 150.000 Jahre nach dem K-T-Übergang. Zudem ergoss sich am Ende der Kreide infolge verstärkten Vulkanismus eine gewaltige Menge Flussbasalt über Südindien, was zu einem Treibhauserffekt geführt haben könnte. |
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