18. März 2004

Führte das Auseinanderbrechen des Riesenkontinents Rodinia zur Vergletscherung der Erde?


Im Zeitraum von vor 800 Millionen bis vor 550 Millionen Jahren verwandelte sich die Erde mindestens zweimal in einen kompletten Schneeball.

Ein französiches Wissenschaftlerteam um Yannik Donnadieu vom Laboratoire des Sciences du Climat et de l'Environnement in Gif sur Yvette konnte nun mihilfe eines Computerprogramms das Auseinanderbrechen des Riesenkontinents Rodinia vor 750 Millionen Jahren und den damit rapide absinkenende Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre als Ursache für die Vergletscherung der Erde ausmachen.

Der Kohlendioxidgehalt der Luft hängt eng mit Verwitterungsprozessen aufgrund von Feuchtigkeit zusammen. Als Rodinia auseinanderbrach, wurde eine große Menge neuen, leicht verwitterbaren Basaltgesteins freigelegt. Bei der Verwitterung dieses Gesteins wurde viel Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgenommen. Auch das Klima, das im Inneren des Superkontinents vorher extrem trocken gewesen war, änderte sich durch das Auseinanderbrechen: Es regnete verstärkt und so bildeten sich große Flüsse, die nicht nur mehr Kohlendioxid banden, sondern auch den Verwitterungsprozess weiter vorantrieben.

Nach Berechnungen Donnadieus senkte sich durch das Abnehmen des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre die durchschnittliche Temperatur der Erde um mehr als acht Grad Celsius, was schließlich zur Vergletscherung der ganzen Erde führte.


weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Wie die Erde zum Schneeball wurde
  • Spektrum der Wissenschaft:
    Tektonische Ursache für den "Schneeball Erde"?



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