14. März 2005

Massensterben im Meer findet alle 62 Millionen Jahre statt


Die amerikanischen Physiker Robert Rohde und Richard Muller von der University of California in Berkeley haben Fossilienfunde von über 36.000 Meerestiergattungen aus den vergangenen 542 Millionen Jahren studiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass scheinbar alle 62 Millionen Jahre (plus/minus drei Millionen Jahre) ein massenhaftes Artensterben stattgefunden hat.

Eine plausible Erklärung für dieses Phänomen konnten die beiden Physiker jedoch nicht liefern. Eine Möglichkeit wäre, dass sich unser Sonnensystem periodisch durch Gaswolken im Universum bewegt.

Meerestiere vor 542 Millionen Jahren: Protomedusa (Qualle) und erste Schwämme
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass wiederkehrende vulkanische Aktivitäten oder Meeresspiegelschwankungen das Massensterben verursachen. Vielleicht löst aber auch ein bislang unbekannter Sonnenbegleiter periodische Kometenschauer aus.

Der deutsche Paläontologe Wolfgang Kiessling von der Humboldt-Universität Berlin favorisiert als Erklärungsmodell die Schwankungen des Meeresspiegels: Wenn das Wasser weniger hoch steht, lagern sich auf dem Meeresgrund weniger Fossilien ab.

Bisher war nur ein Aussterbezyklus von 140 Millionen Jahren bekannt, der mit wiederkehrenden Eiszeiten erklärt wurde. Der neue Rhythmus von 62 Millionen Jahren deutete sich zwar schon in früheren Untersuchungen ab, doch galten die Indizien statistisch für wenig zuverlässig. Das ist jetzt anders.

Bedenkt man, dass die letzte große Aussterbewelle vor 65 Millionen Jahren stattfand, als unter anderem die Dinosaurier verschwanden, könnte man vermuten, dass das nächste Massensterben unmittelbar bevor steht. Doch Muller winkt ab: Man müsse zwar mit einem neuen Exitus rechnen, "aber ich würde noch keine Panik schieben".


weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Massensterben folgt mysteriösem Rhythmus



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