23. Juni 2005

Säugetier mit Giftzahn


Die beiden kanadischen Forscher Richard Fox und Craig Scott von der Universität von Alberta in Edmonton haben an gut erhaltenen fossilen Säugetier-Eckzähnen, die in Zentral-Alberta gefunden wurden, eine v-förmige Einkerbung entdeckt, die sich von der Basis bis zur Spitze zieht und an den Rändern mit Zahnschmelz ausgekleidet ist.

Der Zahnschmelz ist ein Beleg dafür, dass die Zähne nicht nachträglich zersplittert sind, sondern von vornherein so aufgebaut waren. Die Forscher vermuten, dass über die Rinne ein Gift lief, das in dem Drüsengewebe an der Basis des Zahns gebildet wurde und mit dem Biss in die Beute injiziert wurde.

Ähnlich gebaute Zähne trägt die heutige Boomslang, eine Trugnatter aus Afrika. Die gefundenen Eckzähne jedoch gehörten einem kleinen, bereits ausgestorbenen Säugetier, dem Bisonalveus browni, der vor rund 60 Millionen Jahren gelebt hat und möglicherweise Ähnlichkeiten mit einem heutigen Igel oder Maulwurf besaß.

Die Forscher schließen aus ihrem Fund, dass in früheren Zeiten, Säugetiere erheblich häufiger Gift bei der Jagd einsetzten als heute. Dafür spricht auch ein weiterer Fund im Süden Albertas, bei dem ähnlich geformte, allerdings erheblich größere Eckzähne gefunden wurden. Zu welchem Tier diese Zähne gehörten, ist bislang jedoch unbekannt.


weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Giftig, alt und bissig
  • Spiegel Online:
    Raubsäuger trug Giftzähne



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