18. Februar 2005

Wird der Panzerfisch-Friedhof bei Braunau einer der wichtigsten deutschen Geotope?


Der "Arbeitskreis Geopark Waldeck-Frankenberg" wirbt für die Aufnahme des "Braunauer Kalkofens" in die Liste der 50 wichtigsten Geotope in Deutschland, die von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e.V. herausgegeben werden soll.

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Coccosteus −
ein Panzerfisch aus dem Devon


Der Steinbruch am Ortsrand von Braunau birgt viele Fossilien aus dem Devon, einer Zeitperiode, die vor 410 Millionen Jahren begann und vor 360 Millionen Jahren endete. Besondere Bedeutung erhält diese Fossilienfundstätte durch das Vorkommen von Panzerfisch-Überresten, frühen Wirbeltieren, die ihren Kopf durch Panzerplatten schützten, deren Hinterleib aber sehr beweglich war. Sie jagten wahrscheinlich in den Tiefen der Ozeane und hatten als erste unter den Wirbeltieren zwei Kiefer und echte Zähne entwickelt. Am Ende des Devons verschwanden die Panzerfische plötzlich aus den Meeren, obwohl sie diese über mehrere Millionen Jahre lang beherrscht hatten. Die Ursache für dieses plötzliche Aussterben ist bislang ungeklärt.

Bis zum zweiten Weltkrieg galt der Steinbruch bei Braunau als eine der weltweit wichtigsten Fundstellen für Wirbeltiere aus dem Devon. Auch in der heutigen Zeit wird der Steinbruch immer wieder von Wissenschaftlern aufgesucht.

Ob die Bewerbung um einen der 50 Plätze auf der Liste der bedeutendsten Geotope in Deutschland erfolgreich war, wird sich allerdings erst im Frühsommer herausstellen.


weitere Informationen unter:

  • Waldeckische Landeszeitung:
    Herrscher der Urzeit-Meere
  • Hessische/Niedersächsische Allgemeine:
    Erfolg mit Panzerfisch?



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