22. September 2006
Flog Archaeopteryx mit vier Flügeln?
Die Idee eines mehrflügeligen Archaeopteryx gäbe es schon seit mehr als hundert Jahren, erklärt Longrich, bisher hätte sie sich aber nicht durchsetzen können, da man bei den gefundenen federähnlichen Strukturen an den Beinen eher von einer Wärmeisolierung ausgegangen war als von einer Rolle bei der Fortbewegung. Erst nach dem Fund des chinesischen vierflügeligen Microraptors gui im Jahr 2003 (s. Nachricht) rückten die Federn an den Hinterbeinen des Archaeopteryx näher in das Blickfeld der Forscher. Nun sei es aber eher unwahrscheinlich, dass Archaeopteryx mit diesen "Nebenflügeln" an den Beinen laufend vom Boden hätte abheben können. Daher vermutet Longrich, dass die Urvögel vermutlich Baumbewohner waren und ihre Flügel zunächst zum Gleiten vom Baum herunter einsetzten. Somit sei die "trees down"-Hypothese der "Ground up"-Theorie vorzuziehen, die von einer Entwicklung der Flugfähigkeit aus dem schnellen Laufen heraus ausgeht. Bereits 2004 entdeckten zwei dänische Forscher, dass die Federn an den Beinen des Archaeopteryx symmetrisch angeordnet waren, doch beschrieben sie die Federn als kleiner und nicht so gut organisiert wie Flugfedern (s. Nachricht). Die damaligen Forscher schlossen aus, dass die Beinfedern eine Flügelfunktion besaßen. Möglich wäre jedoch, dass die Federn wie bei den heutigen Greifvögeln das Abbremsen unterstützten. |
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