06. Oktober 2006

Plesiosaurier und Ichthyosaurier: Saurierfriedhof am Nordpolarmeer gefunden


Ein Forscherteam um Jörn Harald Hurum vom Naturkundemuseum der Universität Oslo hat auf der norwegischen Svalbard-Inselgruppe am Rand des Nordpolarmeers einen riesigen Saurier-Friedhof entdeckt, der in nur zwei Wochen die Überreste von 21 Plesiosauriern und sechs Ichthyosaurier freigegeben hat.

In den 150 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten lagern so viele Knochen, dass "man keine hundert Meter laufen kann, ohne ein Skelett zu finden", erklärt Hurum.

Ein besonders großes Exemplar einer kurzhalsigen Unterart der Plesiosaurier, das bereits über die Hälfte ausgegraben ist und von den Paläontologen vor Ort als "das Monster" bezeichnet wird, begeistert die Forscher ungemein: "Wir sehen den Kopf und etwa sechs Meter von der Wirbelsäule, ehe sie im Boden verschwindet." teilt Hurum mit.

Es sei ein gewaltiges Raubtier, "so lang wie ein Bus", mit "Zähnen so lang wie Gurken", "Rückenwirbeln so groß wie ein großer Teller" und "einem Kopf, der einen erwachsenen Menschen in einem Stück hätte verschlingen können". Hurum und seine Kollegen sind sich sicher, dass das Skelett vollständig erhalten geblieben ist und vermuten, dass es eine Länge von rund 10 Metern aufweist. Genau wissen werden sie es aber erst, wenn das ganze Skelett freigelegt ist. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, dass es eines der am besten erhalten gebliebenen Pliosaurier-Skelette ist, die weltweit bisher gefunden wurden.

Neben der großen Menge an gefundenen Knochenresten zeigt diese Fundstelle auch noch andere Besonderheiten: So liegen die Knochen hier eben nicht einzeln verstreut herum, sondern meist als komplette Skelette zusammen. Darüberhinaus hat die ungewöhnliche chemische Zusammensetzung des Meeresbodens vor 150 Millionen Jahren dafür gesorgt, dass einige Knochen schneeweiß blieben, obwohl sie in schwarzem Schiefer eingebettet lagen. "Sie sehen aus wie frisch überfahrene Tiere", erklären die Forscher begeistert.

Auch Hinweise auf einen prähistorischen Kampf konnten die Paläontologen entdecken: Im Halswirbel eines Plesiosaurus steckt noch der Zahn eines Ichthyosaurus.

Da die Grabungen noch nicht abgeschlossen sind, die Jahreszeit aber weitere Grabungen nicht mehr zulässt, wollen die Forscher im nächsten Jahr an den Fundort zurückkehren und ihre Arbeit beenden.



weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Monster aus der Tiefe
  • rp-online:
    Ur-Monster aus dem Nordmeer
  • n-tv.de:
    Riesen-Reptil entdeckt



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