06. April 2006

Tiktaalik: Urfisch-Fossil − Missing Link zwischen Fischen und Landwirbeltieren


Ein Forscherteam um Edward Daeschler von der Academy of Natural Science in Philadelphia hat rund 1000 Kilometer vom Nordpol entfernt auf der Ellesmere-Insel im kanadischen Nunavut-Territorium die überaus gut erhalten gebliebenen Überreste eines Urfisches mit Schulterknochen, Ellenbogen und Handgelenken entdeckt.

Das krodilähnliche Tier lebte von vor 383 bis vor 375 Millionen Jahren am Grund flacher Ufergewässer, wurde bis zu 2,70 Meter lang und besaß scharfe Zähne. Es wies sowohl Merkmale von Fischen als auch von Landwirbeltieren auf und wird zwischen dem noch deutlich fischartigen Panderichthys und dem schon auf dem Land lebenden Ichthyostega eingeordnet.

Während die Flosse, die noch keine Finger entwickelt hatte, die Schuppen und die primitiven Kiefer eher an einen Fisch erinnern, ähneln der Schädel, der Hals, die Rippen und die vorderen Gliedmaßen, die aus Oberarmknochen, Unterarmknochen und Teilen der späteren Handknochen bestanden, bereits den entsprechenden Körperteilen von Landwirbeltieren. Möglicherweise war Tiktaalik roséae − so der wissenschaftliche Name des neu entdeckten Tieres − imstande, für kurze Zeit das Wasser zu verlassen und sich an Land fortzubewegen.

Der Name Tiktaalik stammt aus der Inuit-Sprache, die in der Region der Fundstelle gesprochen wird, und heißt so viel wie "großer Flachwasserfisch".



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Weder Fisch noch Fleisch
  • Spiegel Online:
    Forscher finden Fisch-Fossil mit Beinen



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