31. Juli 2006

Tupuxuara: Flugsaurier-Schädelkämme sollten Weibchen anlocken


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Pteranodons Knochenkamm war Ausdruck seiner körperlichen Reife.

Die beiden britischen Paläontologen Darren Naish von der University of Portsmouth und sein Kollege Dave Martill haben die aus Brasilien stammenden Überreste eines jungen Pterosauriers der Gattung Tupuxuara studiert und dabei festgestellt, dass er statt eines durchgehenden Knochenkamms auf dem Schädel nur zwei Knochenhöcker besaß: einen an seiner Schnauzenbasis, der andere am Hinterkopf.

Die beiden Knochenkämme scheinen aufeinander zuzuwachsen. Daher vermuten Naish und Martill, dass der Knochenkamm, der allen Flugsauriern zueigen war, erst in der Pubertät zu wachsen begann und als Zeichen der körperlichen Reife zu werten ist. Erst im Erwachsenenalter sei der Kamm zu einer Einheit verwachsen. Somit habe er möglicherweise bei der Partnerwerbung eine Rolle gespielt, mutmaßen die Forscher werter.

Bislang war die Funktion des Knochenkamms bei den Pterosauriern umstritten. Einige Paläontologen glaubten, er diente der Flugstabilisierung, andere meinten, er wäre für die Arterkennung unerlässlich gewesen, wieder andere vermuteten, er habe beim Fressen eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht gespielt.

Die beiden britischen Forscher fordern nun aufgrund ihrer Ergebnisse, dass zur Festlegung neuer Arten nicht mehr die Unterschiede in der Form der Knochenkämme herangezogen werden sollten, da es sich bei den Kammvarianten möglicherweise lediglich um die juvenile bzw. adulte Ausprägung derselben Art handeln könnte.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Schicke Schädel
  • dinosaurier.org:
    Flugsauriern schwoll in der Pubertät der Kamm



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