24. Januar 2007
Carpolestes: Greifhand und Fingernägel sprechen für engere Verwandtschaft der Plesiadapiformes mit den Priamten als vermutet
Carpolestes war mausgroß, lebte vor rund 55 Millionen Jahren im heutigen Nordamerika und zählte zu den so genannten Plesiadapiformes, einer urtümlichen Primatengruppe, die sich nach bisheriger Auffassung getrennt von den so genannten Euprimaten entwickelt hatte, zu denen die Menschen und die Affen gehören. Carpolestes besaß einen langen Schwanz und seitlich am Kopf sitzende Augen, die eine gute Rundumsicht ermöglichten, aber kein räumliches Sehen erlaubten. Vermutlich lebte er in Bäumen und ernährte sich von Früchten und jungen Blättern. Was die Forscher etwas überraschte war die Feststellung, dass dieser Urprimat eine ausgebildete Greifhand mit einem abstehenden Daumen hatte, die ihm einen Präzisionsgriff ermöglichte. Überdies waren die Finger von flachen Nägeln besetzt und nicht von gekrümmten Krallen. Bloch vermutet daher, dass Carpolestes und die Euprimaten einen gemeinsamen Vorfahren hatten und doch enger miteinander verwandt waren, als bislang angenommen. |
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