06. September 2007

Chicxulub-Krater findet Ursprung in einer 160 Millionen Jahre zurückliegenden Asteroidenkollision


Mithilfe einer Computersimulation hat ein amerikanisch-tschechisches Forscherteam um William Bottke vom Southwest Research Institute in Boulder (Colorado) die Herkunft des Chicxulub-Meteoriten berechnet, der auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan vor 65 Millionen Jahren eingeschlagen und dort einen rund 180 Kilometer großen Krater hinterlassen hat.

Ausgehend von den Bruchstücken dieses Meteoriten verfolgten Bottke und seine Kollegen am Computer die Bahnen dieser Bruchstücke zeitlich zurück bis zu einer Kollision, die wahrscheinlich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter vor 160 Millionen Jahren stattfand. Bei der Computersimulation legten die Forscher unter anderem die chemische Altersbestimmung des Chicxulub-Meteoriten und Kursberechnungen von heute noch im All schwebenden Bruchstücken zugrunde und mussten darüberhinaus auch die Schwerkraftwirkung der Planeten und den Einfluss der Sonnenstrahlen berücksichtigen.

Aus den Ergebnissen schließen die Forscher, dass vor rund 160 Millionen Jahren im Asteroidengürtel unseres Sonnensystems ein 60 Kilometer großer Asteroid auf den damals noch 170 Kilometer großen Asteroiden mit Namen "Baptistina" prallte − und das mit einer Geschwindigkeit von 10.000 km/h. Dabei zerbarsten die Himmelskörper und hinterließen tausende von Bruchstücken mit einem Durchmesser von über einem Kilometer und rund 300 Fragmente mit einer Größe von mehr als zehn Kilometern.

Durch statistische Berechnungen kam Bottkes Team zu dem Schluss, dass etwa zwei Prozent aller bei der Kollision abgesplitterten große Bruchstücke im Laufe der 160 Millionen Jahre ins innere Sonnensystem gelangten und dort unter anderem Kurs auf die Erde nahmen. Aber nicht nur die Erde wurde in den folgenden Jahrmillionen von diesen Splittern getroffen, auch auf dem Mond, der Venus und dem Mars können entsprechende Einschläge festgestellt werden. So geht zum Beispiel der Tycho-Krater auf dem Mond mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent auf den Einschlag eines solchen Bruchstücks vor 108 Millionen Jahren zurück.

Insgesamt, so berechneten die Forscher weiter, hat sich seit der Kollision der beiden Asteroiden vor 160 Millionen Jahren, die Zahl der Meteoriteneinschläge auf der Erde verdoppelt.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Von Asteroidenbillard und dem Schicksal der Dinosaurier
  • sueddeutsche.de:
    Dino-Tod durch kosmischen Querschläger
  • Spiegel Online:
    Asteroiden-Crash im All besiegelte Tod der Saurier
  • ORF ON science:
    Asteroidenkollision verursachte Dino-Sterben
  • Spektrum der Wissenschaft:
    Ursprung des Chicxulub-Meteoriten geklärt
  • Welt Online:
    Asteroidencrash – Krater auf mehreren Planeten



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