24. März 2009

Erbgut-Verdopplung half Pflanzen über das Massensterben


Die Katastrophe am Ende der Kreidezeit wurde nicht nur den Dinosauriern zum Verhängnis, sondern auch den Pflanzen, von denen insgesamt 60 Prozent zu Grunde gingen.

Einige Pflanzen überlebten, weil sie ihr Erbgut verdoppelten.

Der belgische Molekularbiologe Yves Van der Peer untersuchte zusammen mit zwei Kollegen das Erbgut mehrerer Pflanzenarten − unter anderem Reis, Tomaten, Ackerschmalwand, Pappel und Baumwolle − und entdeckte, dass die Vorfahren dieser Pflanzen vor 60 bis 70 Millionen Jahren ihren Chromosomensatz verdoppelten.

Van der Peer glaubt an einen direkten Zusammenhang zwischen dieser Erbgut-Verdopplung (wissenschaftlich: Polyploidie) und der Katastrophe von vor 65 Millionen Jahren, bei der viele Tier- und Pflanzenarten ausstarben.

Polyploide Pflanzen sind dafür bekannt, dass bei ihnen die Genaktivität neu angeordnet wird. Das kann bei neuartigen Umweltbedingungen durchaus von Vorteil sein, da dies die Anpassung beschleunigt. Auch die durch Polyploidie geförderte Selbstbestäubung ist in einer Zeit, in der die potenziellen Sexpartner zu Grunde gehen, sehr vorteilhaft.

Allerdings könnte die Polyploidie unter normalen Lebensbedingungen auch schnell in eine evolutionäre Sackgasse führen − so Van der Peer − und setze sich nur dann durch, wenn die Umstände stimmten. Und die scheinen zum Zeitpunkt des Dinosauriersterbens durchaus gestimmt zu haben.



weitere Informationen unter:

  • ORF ON Science:
    Blütephase in der Krise



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