01. August 2014

Die Evolution der Dinosaurier hin zu den Vögeln ist durch andauerndes Schrumpfen gekennzeichnet



Eine neue Studie aus Australien hat sich mit der Entwicklung der Dinosaurier hin zu den Vögeln beschäftigt und hat festgestellt, dass die Evolution der Vogelvorfahren aus immer kleiner und leichter werdenden Spzies besteht.

Dieser Prozess des Schrumpfens dauerte - so die Forscher - rund 50 Millionen Jahre. Untersucht hat das Forscherteam 1549 anatomische Merkmale von 120 verschiedenen Vogel- und Dinosaurierarten, die zu den Vogelvorfahren gerechnet werden.

Ihren Berechnungen zufolge wogen die vor 224 Millionen Jahren entstandenen Neotheropoda im Durchschnitt noch rund 240 Kilogramm, die Tetanurae vor 198 Millionen Jahre nur noch 163 Kilogramm, die Neotetanurae vor 174 Millionen Jahren 46 Kilogramm - und vor 163 Millionen Jahren schließlich die ersten Vögel 800 Gramm.

Diese Ergebnisse werden aber nicht uneingeschränkt von allen Paläontologen übernommen. So wird zum einen kritisiert, dass viele Fossilien der untersuchten Spezies nur fragmentarisch vorlägen, zum anderen dass die errechneten Evolutionssprünge bislang nicht durch Fossilien belegt werden könnten. "Die berechneten Alter für die Aufspaltungen der untersuchten Gruppen liegen deutlich über dem Alter der ältesten Fossilien", meint der Paläontologe und Ornithologe Gerald Mayr.

Mit der Schrumpfung gingen weitere Änderungen der Anatomie einher, die möglicherweise auch auf dem Umstand zurückzuführen sind, dass die Vogelvorfahren ihren Lebensraum vom Boden in die Bäume verlegten. Der Verlust der Masse bedingte möglicherweise die Herausbildung eines wärmenden Federkleides; das Leben in den Bäumen bedurfte eines leistungsfähigeren Gehirns und größerer Augen und begünstigte das Herausbilden längerer Vordergliedmaßen zum Springen, Gleiten oder Fliegen von Baum zu Baum.

Allerdings, so ergaben frühere Studien, bildeten die Vogelvorfahren nicht einfach längere Arme aus, sondern behielten die Länge der Vordergliedmaßen bei, während der Rest des Körpers schrumpfte. (vgl. Nachricht von Feb. 2014) Eine ähnliche Vermutung betrifft auch die Größe des Gehirns und die der Augen: Sie wurden nicht einfach größer, sondern die Vogelvorfahren blieben bei ihrer Schädelentwicklung im Kindesstadium stehen. (vgl. Nachricht von Mai 2012)



weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Siegeszug der Schrumpfmeister
  • Sueddeutsche.de:
    Die wundersame Schrumpfung der Dinos
  • Zeit Online:
    Wie rasant Dinos zu Vögeln schrumpften
  • DerStandard.at:
    Die Dinos haben sich gesundgeschrumpft
  • Die Welt:
    Wie sich die Dinosaurier zu Vögeln schrumpften
  • Der Tagesspiegel:
    Das große Schrumpfen



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