11. August 2015

Megalosauripus: Zwei Raubsaurierfährten aus Münchehagen analysiert



Eine dänische Biologin hat zwei 142 Millionen Jahre alte Raubsaurierfährten in Münchehagen bei Hannover näher analysiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass diese beiden Raubsaurier, deren Fährten einer Spurengruppe mit dem Namen Megalosauripus zugeordnet werden, von unterschiedlicher Größe waren. Ihren Berechnungen zufolge hatte der größere der beiden Raubsaurier eine Hinterbeinlänge von 1,60 Metern, während die Hinterbeine des kleineren nur eine Länge von 1,10 Metern aufwiesen.

Beide Raubsaurier waren wohl recht langsam unterwegs - auch hier ergaben die Untersuchungen unterschiedliche Geschwindigkeiten: Der größere lief in einem Tempo von 6,3 Kilometern pro Stunde, der kleinere in einem Tempo von 9,7 Kilometern pro Stunde. Beide Fährten deuten darauf hin, dass die Raubsaurier während ihres Ganges hin und wieder ausgerutscht waren, wobei der kleinere der beiden erheblich mehr Schwierigkeiten hatte, seine Spur zu halten. Die Forscherin sieht darin Indizien dafür, dass die Raubsaurier auf recht glitschigem Sand gelaufen sind, der ihnen dieses langsame Lauftempo aufzwang, da Raubsaurier für gewöhnlich wesentlich schneller unterwegs waren.

Insbesondere die Fährte des kleineren Raubsauriers weist vermehrt Spuren von überkreuzenden Schritten auf. Möglicherweise, so die Forscherin, hat ein starker Wind dem kleinen Raubsaurier so arg zugesetzt, dass er sein Gleichgewicht nur durch das Überkreuzen der Beine halten konnte. Möglich wäre aber auch, dass der kleine hin und wieder in einen etwas schnelleren Trott verfallen musste, um mit dem großen Gefährten Schritt halten zu können, was bei den glitschigen Sand dann zu dem unsicheren Lauf geführt hat.

Ob diese beiden Raubsaurier allerdings wirklich zusammen hier gelaufen sind, kann nur Spekulation bleiben. Möglicherweise liegen auch einige Jahre zwischen der Entstehung dieser beiden Fährten und die Spuren bilden nur zufällig eine parallel verlaufende Spur.

Falls diese Fährten aber tatsächlich von zwei Raubsauriern stammen, die gemeinsam unterwegs waren, besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um ein Elternteil mit seinem Jungen handelte.



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    Münchehagen: Raubsaurier-Fährten analysiert



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