31. August 2017

Erneuter Fund im Landesmuseum Hannover: Vollständigstes Plesiosaurier-Fossil Europas war neue Spezies mit Namen "Lagenanectes" und besaß eine krankhafte Knochenveränderung am Hals



In den Sammlungen des Landesmuseums in Hannover wurden erneut die Überreste einer neuen Plesiosaurier-Art entdeckt, die vor 132 Millionen Jahren lebte und im Flachmeer, das das heutige Niedersachsen überspülte, auf Jagd ging. Die neue Speizies erhielt den Namen Lagenanectes richterae (übersetzt: "Richters Leinenschwimmer").

Das Fossil wurde schon im Jahr 1934 in einer ehemaligen Tongrube bei Sarstedt (Niedersachsen) entdeckt, wurde aber nicht weiter beachet und einfach nur eingelagert. Nun wurden die Überreste analysiert und es stellte sich heraus, dass es sich bei diesem Fossil, obwohl nicht vollständig, dennoch um eines der am besten erhalten gebliebenen Plesiosaurier-Fossilen aus der Unterkreide Europas handelt.

Gefunden wurden große Teile des Schädels, der Wirbelsäule und der Gliedmaßen. Obwohl der Hals nicht komplett vorhanden ist, lassen Vergleiche mit verwandten Tiere darauf schließen, dass der Hals zwischen 40 und 50 Wirbel besaß.

Der gefundene Unterkiefer zeigt, dass Lagenanectes einen verstärkten Kiefer besaß und seine Zähne seitlich wegragten. Am Übergang zwischen Kopf und Hals konnten die Forscher eine krankheitsbedingte Knochenveränderung ausmachen. Sie nehmen an, dass eventuell ein Biss zu einer bakterielle Infektion führte, die diese Entzündung hervorgerufen und möglicherweise auch das Ableben des Tieres verursacht hat.

Zu seinen Lebzeiten erreichte Lagenanectes vermutlich eine Länge von acht Metern und gilt als einer der ursprünglichsten Vertreter der Elasmosauriden-Familie.



weitere Informationen unter:

  • scinexx:
    Meeressaurier-Fossil in Niedersachsen entdeckt



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