21. September 2017

Beelzebufo: Riesenfrosch könnte kleine Dinosaurier verspeist haben



Auf der heutigen Insel Madagascar lebte am Ende der Kreidezeit vor rund 68 Millionen Jahren ein ca. 40 Zentimter langer und fünf Kilogramm schwerer, gepanzerter Hornfrosch, dessen Schädel rund 20 Zentimeter breit war: der Beelzebufo ampinga (übersetzt: "gepanzerte Teufelskröte"). Entdeckt und beschrieben wurden die Überreste dieser Froschart schon im Jahr 2008. (vgl. Nachricht vom Feb. 2008)

Nun haben Forscher sich mit der Beißkraft dieses Frosches beschäftigt, indem sie heutige Hornfrösche genauer studierten.

Hornfrösche besitzen nicht nur ein breites Maul, sondern im Gegensatz zu ihren übrigen Verwandten auch sehr kräftige Kiefer, die mit spitzen Zähnen versehen sind. Zudem sind sie recht aggressiv und beißfreudig und jagen kleine Tiere, die teilweise sogar ihrer eigenen Körpergröße entsprechen.

Die Forscher ließen in ihrer Studie heutige Hornfrösche in eine Kraftmesszange beißen und errmittelten so, dass kleinere Exemplare von drei bis neun Zentimetern Länge, die eine Kopfbreite von 4,5 Zentimeter aufweisen, eine Beißkraft von rund 30 Newton besitzen. Größere Exemplare mit Kopfbreiten von 10 Zentimetern besitzen schon eine Beißkraft von bis zu 500 Newton − ähnlich der Beißkraft von Alligatoren oder Krokodilen mit ähnlich breitem Schädel.

Die Beißkraft steigt also proportional mit der Breite des Kopfes an.

Für den kreidezeitlichen Beelzebufo würde sich aus entsprechenden Berechnungen somit eine Beißkraft von bis zu 2200 Newton ergeben − dies entspräche der Beißkraft heutiger Wölfe oder weiblicher Tiger.

Die Forscher können somit nicht ausschließen, dass Beelzebufo nicht auch auf kleine Dinosaurier Jagd gemacht und sich unter anderem von diesen ernährt haben könnte.



weitere Informationen unter:

  • Spektrum.de:
    Riesiger Urzeit-Frosch könnte einst Dinosaurier verspeist haben
  • scinexx:
    Frosch fraß Dino



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