24. Januar 2018

Hypsilophodontidae: langsameres Wachstum half in den Polarregionen



Vor 120 Millionen Jahren lag der südliche Bundesstaat Australiens, Victoria, in der Nähe des Südpols, und wie heute in der Antarktis gab es dort auch in der Unterkreide lange Perioden der Dunkelheit und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Dennoch war er die Heimat diverser Dinosaurier, unter anderem auch Arten aus der Gruppe der Hypsilophodontidae, wie z.B. Leaellynasaura.

Australische Forscher sind nun der Frage nachgegangen, wie sich die Dinosaurier in diesen Extremverhältnissen entwickeln konnten und haben die Mikrostruktur des Knochengewebes bei 17 Individuen im Hinblick auf ihr Wachstum untersucht. Dabei stellten sie fest, dass die bis zu zwei Meter langen und einem Meter hohen Dinosaurier in den ersten drei Jahren extrem schnell wuchsen und mit fünf bis sieben Jahren voll ausgewachsen waren.

Schon im Jahr 2011 gingen die Forscher davon aus, da sich die Physiologie der Polar-Dinosaurier nicht von anderen Dinosauriern unterschied, die unter moderateren Umweltbedinungen lebten, dass dieses Entwicklungsmodell so erfolgreich war, dass sich die Dinosaurier in fast allen Landschaftstypen mit unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen ausbreiten konnten.

Allerdings unterschieden sich die polaren Dinosaurier in der Größe von ihren Verwandten in den gemäßigten Breiten: Während eine Maiasaura (Hadrosaurier) acht Jahre bis zur vollen Größe von neun Metern benötigte, benötigten die kleinen Hypsolophodontidae in den polaren Regionen sieben Jahre, um ihre Größe von knapp zwei Metern zu erreichen. Somit kann bei den polaren Dinosauriern von langsameren Wachstumsraten ausgegangen werden.

Bei dieser erneuten Untersuchung der Fossilien stellten die Forscher darüberhinaus bei einem der untersuchten Dinsoaurier fest, dass sein Schienbein (Tibia) entzündet gewesen sein muss. Vermutlich ging diese Knochenentzündung auf einen vorherigen Bruch zurück, den er sich im Alter von etwa vier Jahren zugezogen hatte. Untersuchungen am nicht betroffenen Oberschenkelknochen (Femur) deuteten darauf hin, dass der Dinosaurier mit dieser Verletzung noch drei Jahre weiterlebte, bevor er verendete.



weitere Informationen unter:

  • PHYS.org (engl.):
    Shedding light on Australia's polar dinosaurs
  • PHYS.org (engl.):
    New research sheds light on South Pole dinosaurs
  • nature.com (engl.):
    The bone microstructure of polar "hypsilophodontid" dinosaurs from Victoria, Australia



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