07. Februar 2018

Chinesische Forscher favorisieren Vulkanismus als wichtigste Ursache des Massensterbens am Ende der Kreidezeit



Im Streit darum, ob der Meteoriteneinschlag auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko oder der starke Vulkanismus in Indien der Auslöser des Massensterbens vor 66 Millionen Jahren war, haben sich nun chinesische Wissenschaftler eingeschaltet, die im Norden Chinas alte Sedimente eines Seebeckens analysierten.

Ihrer Meinung nach sei dieses Gebiet weit genug von beiden Ereignissen entfernt, um eine objektive Aussage über den Auslöser des Massensterbens zu treffen.

Die Forscher entdeckten, dass schon vor dem Einschlag des Meteoriten die Wassertemperatur hunderttausend Jahre lang angestiegen war, was sie auf den zunehmenden Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre infolge der indischen Vulkantätigkeit schoben. Zwei Drittel der Bewohner des Seebeckens waren, nach Aussage der Forscher, schon vor dem Meteoriteneinschlag verschwunden.

Aus diesen Befunden folgern die Forscher, dass der Vulkanismus in Indien zu einer weltweiten Aussterbewelle führte, und der Meteoriteneinschlag durch seine verheerenden Folgen der ohnehin geschwächten Natur den letzten Stoß versetzte.

Mit dieser Deutung sind jedoch nicht alle Wissenschaftler zufrieden.

Sean Gulick, ein Geophysiker an der Universität von Texas in Austin, der an den letzten Bohrungen am Chixchulub-Krater beteiligt gewesen war, verweist auf mehere Studien, die aufzeigen, dass die Ökosysteme bis zum Einschlag des Meteoriten stabil waren. Möglicherweise, so spekuliert er, könnten die im Norden Chinas festgestellten Sterbeereignisse ein regionales Problem gewesen sein. Es bleibe abzuwarten, ob ähnliche Ergebnisse auch an anderen Orten der Erde nachgewiesen würden. Von diesem einzlenen Seebecken könne man nicht auf ein globales Phänomen schließen, so der Forscher.



weitere Informationen unter:

  • National Geographic (engl.):
    Volcanoes, Then an Asteroid, Wiped Out the Dinosaurs



  • Zurück zur vorhergehenden Seite

    Zum Seitenanfang



    © 2018 Dinosaurier-Interesse