28. Juni 2002

Urwald wuchs nach der Katastrophe

© Spiegel Online   ---    Versteinertes Blatt aus Castle Rock: Reaktion auf große Feuchtigkeit Vor 65 Millionen Jahren schlug wahrscheinlich ein etwa zehn Kilometer großer Asteroid nahe der Yucatan-Halbinsel im Golf von Mexico ein und hinterließ den etwa 200 Kilometer großen Chicxulub-Krater. In Folge dieses Ereignissen starben die meisten Tier- und Pflanzenarten aus und hinterließen vermutlich eine karge Landschaft. Bislang gingen die Wissenschaftler davon aus, dass die Erde etwa zehn Millionen Jahre benötigte, um sich von dieser Katastrophe zu erholen und zur alten Artenvielfalt zurückzukehren.
Bei Castle Rock im US-Bundesstaat Colorado haben Kirk Johnson und Beth Ellis vom Denver Museum of Nature and Science nun jedoch eine große Menge versteinerter Blätter gefunden, die dieser Theorie zu widersprechen scheinen. Das Alter dieser Blattfossilien wird auf 64 Millionen Jahre datiert, also auf die Zeit unmittelbar nach dem Massensterben. Die Funde deuten auf einen dichten und artenreichen Regenwald hin, zumal 90 verschiedene Blattarten, 6 Früchte, drei Farne, drei Zikaden und drei Koniferen identifiziert werden konnten.
Demnach gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Erholung der Pflanzenwelt nach der Katastrophe keineswegs in einem gleichmäßigen Tempo stattfand, sondern durch örtliche geographische Besonderheiten teilweise beschleunigt worden sein könnte.

weitere Informationen unter:
  • Spiegel Online:
    Urwald wuchs nach der Katastrophe
  • dinosaurier.org:
    Tertiär: Pflanzenvielfalt nach der Katastrophe


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