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Riesenwuchs der Dinosaurier




Bereits im Oberjura beginnen einzelne Arten von Tieren enorm an Größe zuzunehmen, was sich in der Kreidezeit weiter fortsetzt. Dieser Riesenwuchs zeigt sich bei vielen Gruppen des Tierreiches, ist aber am auffälligsten bei den gigantischen Pflanzenfressern unter den Dinosauriern und den riesigen Flugechsen mit Flügelspannweiten bis zu 12 Metern.

Früher wurde der Grund für dieses Riesenwachstum in der Zunahme des Sauerstoffanteils der Luft vermutet. (vgl. Nachricht vom Juni 2003)

So kann im Verlauf der Erdgeschichte zweimal eine hohe Sauerstoffkonzentration in der Luft nachgewiesen werden, die zeitgleich mit einem "Gigantismus" unter den Tieren zusammenfällt: Im Karbon mit riesigen Insekten (u.a. dem Meganeura, dem größten Insekt aller Zeiten mit einer Flügelspannweite von 75 Zentimetern) und in der Kreidezeit mit riesigen Dinosauriern.

Dieses Riesenwachstum bringt auf den ersten Blick Vorteile für das Individuum: Große Tiere sind schwerer zu erbeuten und können besser die Wärme speichern (Verhältnis von Körpergröße zum Körpervolumen).

Doch gleichzeitig sind mit diesem Körpervolumen auch Nachteile verbunden: Das Gewicht wächst ebenfalls ins Gigantische, was sich sowohl auf die erforderliche Nahrungsaufnahme als auch auf den Knochenbau auswirkt. Um diesen riesigen Körper mit Energie zu versorgen, muss der Dinosaurier Unmengen an Nahrung zu sich nehmen und ein äußerst stabiles Skelett entwickeln.


Pelorosaurus

Die Dinosaurier entwickelten daher ein Skelett in Art einer "Leichtbauweise": Sie bildeten ein Skelett aus, dessen Knochen Hohlräume aufwiesen, die mit Luftsäcken gefüllt waren, die sowohl die Lungen unterstützten als auch gleichzeitig als Stoßdämpfer dienten. (vgl. Nachricht vom Okt. 2007)

Da allerdings der Sauerstoffgehalt der Luft häufiger schwankte, der Gigantismus der Dinosaurier hingegen aber nicht, kann der Sauerstoffgehalt allein nicht der Grund für den Riesenwuchs darstellen. Somit besagt eine weitere Theorie, dass das Riesenwachstum auch in den Energiereserven zu suchen ist, die die Dinosaurier durch das Legen von Eiern einsparten. Indem sie nicht, wie die heutigen Riesen im Tierreich, die Elefanten, lebende Junge zur Welt brachten, sondern Eier legten, konnten sie ihre so gesparten Energien, die eben nicht in die Entwicklung und Versorgung des heranwachsenden Tieres im Mutterleib flossen, in Größenwachstum umsetzen (vgl. Nachricht vom Mai 2004).

Auch die Tatsache, dass die riesigen Sauropoden nicht kauten, scheint ein weiterer Grund gewesen zu sein, der den Riesen unter den Dinosauriern zum Gigantismus verhalf: So konnten sie kleine Köpfe auf langen Hälsen entwickeln und einen Rumpf ausbilden, in dem die direkt hinuntergeschlugene Nachrung einen tagelangen Verdauungsprozess durchmachen konnte, bevor die unverdaulichen Reste wieder ausgeschieden wurde, zumal die von den Sauropoden bevorzugten Schachtelhalme Silikate enthielten, die sich negativ auf die Zähne ausgewirkt hätten. (vgl. Nachricht vom Mai 2010)

Hin und wieder wird die These laut, dass gerade dieser Riesenwuchs zum Aussterben führte. Zwar starben am Ende der Kreidezeit sämtliche große Tiere aus, doch muss man bedenken, dass sich nicht alle Dinosaurierarten zu Giganten entwickelt hatten und am Ende der Kreidezeit dennoch nahezu die gesamte Tierordnung ausstarb. Lediglich die kleinen fliegenden Körnerfresser unter den Dinosauriern überlebten das Massensterben − die Vögel.


Aktuell:
s. Nachrichten

(Juni 2021)




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