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Titanosaurier auf Madagaskar



Erst seit kurzem existiert das Wissen um das Aussehen der Titanosaurier, einer Sauropodengruppe, die am Ende der Kreidezeit existiert und mit zu den am weitesten verbreiteten Großsauriern gehört hat. Überreste wurden auf allen Kontinenten, außer in der Antarktis, gefunden.

Die ersten Fossilien entdeckte der Brite Richard Lydekker bereits 1877, doch fehlten bislang wichtige Skelettteile, wie zum Beispiel die Schädelknochen, die es den Paläontologen erlaubten, diese Sauropodengruppe in den Dinosaurier-Stammbaum näher einzuordnen.

Im Jahr 1995 grub ein Wissenschaftlerteam bei einer Expedition auf Madagaskar, die eigentlich der Suche nach Überresten prähistorischer Säuger dienen sollte und die vom amerikanischen Paläontologen David Krause geleitet wurde, unvorhergesehen einige Dinosaurierknochen aus - unter anderem die ersten Sauropodenknochen, die jemals auf Madagaskar gefunden wurden, und die Überreste einer neuen Dinosaurierart: "Masiakasaurus knopfleri" (vgl. Nachricht vom Jan 2001).



Rapetosaurus

Drei Jahre später legte ein weiteres Wissenschaftlerteam (wieder unter der Leitung von David Krause) die Schädelknochen eines Titanosauriers frei und darüberhinaus das fast vollständige Skelett eines Jungtieres, dem der Name "Rapetosaurus krausei" gegeben wurde. (vgl. Nachricht vom Aug 2001).

Seit 1999 arbeitet die heute 27-jährige Paläontologin Kristi Rogers von der Stony Brook University daran, die Titanosaurier in den Stammbaum der Dinosaurier einzuordnen. Sie war an den Ausgrabungen der Schädelknochen beteiligt und kam nach Auswertung der Funde zu einem erstaunlichen Ergebnis: Der Aufbau des Schädels gleicht dem der Diplodocoiden, die Struktur der Knochen und der übrige Skelettbau dagegen eher der der Brachiosaurier. Daraus schlussfolgert die Paläontologin: "Das deutet darauf hin, dass die Titanosaurier mit den Brachiosauriern zwar die Vorfahren geteilt haben, mit den Diplodocoiden aber die Lebensweise."

Vergleiche zwischen den Überresten der madagassischen Titanosauriern und den Titanosaurierfossilien aus Südamerika und Indien lassen darauf schließen, dass - anders als bislang vermutet - der Superkontinent Pangäa zum Ende der Kreidezeit noch nicht vollständig zerbrochen war; zumindest muss es eine Landbrücke gegeben haben, die es den Sauropoden ermöglichte, die anderen Kontinente zu erreichen. (Möglicherweise führte diese von Madagaskar über die Antarktis nach Südamerika.) Nur so lässt sich die große Ähnlichkeit zwischen den verschiedenen Titanosaurierarten auf den unterschiedlichen Kontinenten erklären.

(Letzte Aktualisierung:
Oktober 2002)






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Literatur zum Thema:
Brendler: Kristi Rogers und der Titan.



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