Vor den Dinos gab es schon andere Lebewesen


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Geschrieben von Franz-Josef V. am 06. November 2000 21:17:24:

Als Antwort auf: Neueröffnung des Forums geschrieben von Hille V. am 06. November 2000 18:06:30:

Also zunächst Gratulation zu der Homepage zu diesem Thema - einfach Klasse!
Da muß ja nun irgendwer einsteigen in das Thema, und so möchte ich mit einem anderen Lebewesen beginnen, das wohl als Vorstufe vor den Dinosauriern in der Evolution gelebt hat - gemeint sind Ammoniten. Und hier haben wir in Deutschland etwas aufzuweisen. Aber zunächst: was sind Ammoniten?
Im Landesmuseum für Naturkunde zu Münster stehen zwei riesige Ammonshörner, die ihre Weiterexistenz an so exponierter Stätte der natur- und heimtgeschichtlichen Aufgeschlossenheit von Bürgern aus Seppenrade, einem zur Stadt Lüdinghausen gehörenden Ortsteil, verdanken.
Ammonshörner sind die Versteinerungen von Ammoniten. Diese zählen zur Familie der Kopffüßer mit spiralenartig eingerollten Schalengehäusen. Vom Mittelpunkt der Spirale her, waren im Innern durch Zwischenwände verschiedene Kammern voneinander abgetrennt. Diese Kammern waren mit Gas gefüllt, das es den Tieren ermöglichte, im Wasser zu schweben. Die letzte nach außen gekehrte Kammer war der Wohnraum des mit vielen Fang- und Ruderarmen ausgestatteten Meeresbewohners.
Ammoniten belebten unsere Meere seit der Zeit des Devon bis in die Oberkreide. Ihre Lebenszeit liegt etwa zwischen 60 bis 300 Millionen Jahre zurück. Die in Schichten des Devon gefundenen Exemplare weisen Durchmesser von 1 bis 3 cm auf. Durch den Ausleseproßez über einen Zeitraum von rund 250 Millionen Jahren haben sich immer größere Arten herangebildet. Neben anderen, geologischen Hinweisen sind Ammonhörner Nachweise für die frühere Ausdehnung der Weltmeere.
Die beiden in Seppenrade gefundenen Versteinerungen von Ammoniten entstammen der Oberkreide und sin demnach 60 bis 80 Millionen Jahre alt. Dr erste Ammonit wurde 1877 in einem Seppenrader Steinbruch ausgegraben und hat einen Durchmesser von 1,30 m. Er ist mit diesem Maß im Vergleich zu anderen Funden sicher als riesenhaft zu bezeichnen. Am 22. Februar 1895 wurde in dem gleichen Steinbruch ein weiterer Riesenammonit entdeckt. Mit einem Durchmesser von 1,80 m ist er der größte der in annähernd gleicher Vollständigkeit bisher weltweit bekannt gewordenen Funde von Ammonshörnern. Professer Landois, Münster, taufte den Ammoniten "Pachydiscus seppenradensis". Das Gewicht dieses gewaltigen Zeugen von dem Leben in prähistorischer Zeit unserer Heimat beträgt 3.500 kg. Beim Bergen des Ammoniten war dieser in sechs Stücke zerbrochen. Er mußte in Münster vor seiner Aufstellung im Landesmuseum wieder zusammengekittet werden. Der äußerste Gehäuseteil, die Wohnkammer, war nicht mehr erhalten, sodass seine ursprüngliche Größe von 2,55 m durch Berechnungen ermittelt werden mußte.
- - - Wer kennt oder weiß etwas von einem Ammonitenfund, der diese Größe übersteigt?





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