Re: kann man dem fernsehn trauen? Natürlich nicht... ;-)


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Geschrieben von Tragophylloceras ibex am 14. Februar 2002 01:02:01:

Als Antwort auf: Re: kann man dem fernsehn trauen? Natürlich nicht... ;-) geschrieben von David am 12. Februar 2002 16:58:47:

>Diese BBc Serien dienen ja ehr der Unterhaltung,damit hab ich kein Problem.
>Diesen Bericht auf Spiegel.de fand ich allerdings einfach nur mies.
>Das wurde berichtet das Sauropoden langsam gewesen sein,soweit so gut,aber dann wurde noch gesagt das das doch paradiesisch für Raubsauerier sein müsste..
>Ich glaube die vergessen da das kein Raubsauerier so lebensmüde sein dürfte nen halbwegs gesunden Sauropoden anzugreifen.
>Und dann wurde das noch in dem Zusammenhang gesagt das der TRex evtl. ehr nen Aasfresser war,liegen ja nur nen paar Millionen Jahre dazwischen.. *g*
>Von Spiegel TV hätt ich eigentlich mehr erwartet,klar muß man nicht auf alle Details eingehen,aber man muß die Wahrheit ja nicht verfälschen um sie verdaubar zu machen.

Hallo,
ich habe mir mal eure Diskussion durchgelesen und kann vieles sehr gut nachvollziehen. Ich beschäftige mich nun schon fast mein ganzes Leben mit der Urzeit und musste immer wieder feststellen, dass sich sachen in den Naturwissenschaften ändern können.
Die BBC-Serien haben eben durch ihre Effekte (in "WWB" waren es häufig Matrixeffekte) einen besonderen Reiz, dem sich kaum einer entziehen kann ("WWD" hatte auf der Welt insgesamt gerechnet ca. 400 Millionen Zuschauer). Man muss allerdings auch fähig sein, diese Inhalte hinterfragen zu können. Wenn man das einfach so hinnimmt und ad absolutum führt, macht man einen Fehler. Sicher, einige Sachen lassen sich ja nachvollziehen, als Beispiel in WWB: vor 3,2 Mill. Jahren in Äthiopien:
In der Mitte ungefähr reißt ein Dinofelis die Australopithecus "Blackeye" und frisst sich hochoben auf einem Baum. Wie kamen die Wissenschaftler wohl zu dieser Annahme?
In einer Höhle in Afrika, übersetzt bedeutet der Name wohl soviel wie "Rabennest", wurde eine große Anzahl an Australopithecus-Schädeln gefunden, nur keine Skelette. Alle dachten sofort an Kannibalismus unter diesen Affenmenschen, die in eine Höhle gingen, um dort das Gehirn ihrer Opfer auszusaugen. Aber dann wurde der Schädel eines ca. 4-5 Jahre alten Weibchens/Mädchens entdeckt, welches zwei Zahnabdrücke im Schädelvorderdach hatte. Man verglich jene mit allen damals vorkommenden Raubtieren und war erstaunt:
Kein Mensch, sondern ein Leopard hatte das Weibchen/Mädchen gerissen und auch gefressen. So wiederum wurde aus der "Höhle der Kannibalen" ein "Tisch für Raubkatzen". Auch heute findet man immernoch unter Bäumen, auf denen Leoparden gefressen haben, die Schädel ihrer jeweilligen Opfer, weil sie lediglich das Skelett verwerten konnten, nicht aber den Schädel.
Das wäre eine wahre Begebenheit, aber wie sieht es wohl mit den Jagdkünsten der Säbelzahnkatzen aus in Südamerika vor 1 Million Jahren aus??
Dies kann man wirklich nicht nachweisen, weil sich keine Versteinerungen von jagenden Säbelzahnkatzen erhalten haben. Deshalb sind solche Infos mit Vorsicht zu genießen. Im Resumeé kann man diese Serien eigentlich als Häppchen für eigene Forschungen verstehen, mit denen man sich beschäftigen kann. Und, Rekonstruktionen haben ja immer sehr viel mit Fantasy zutun, weil man ja kein lebendes Tier vor Augen hat.
Zu dem Spiegelbericht: Naja, es ist schon sehr schlecht für ein Nachrichtenmagazin, einen solchen veralteten Bericht zu präsentieren. Diese Vorstellungen entsprechen denen eines Dinobuches von 1964, dass ich zuhause habe. Da hätte sich der SPIEGEL um mehr Recherche bemühen müssen. Gute Internetquellen gibt es ja genug :-))
Einfach selber forschen, macht auch mehr Spass, als vor der Glotze rumzuhängen!!!!!!!
Gruß
Tragophylloceras ibex





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