Re: Geschenktipp für Weihnachten
Geschrieben von SophoSaurus am 10. Dezember 2000 01:45:40:
Als Antwort auf: Geschenktipp für Weihnachten geschrieben von Daniel-2 am 06. Dezember 2000 12:01:31:
>PPS: an Velox: Gould geht von einer "fraktalen Evolution" aus... (an alle anderen: das klingt komplizierter als es ist. Jedenfalls macht Gould daraus eine einfache Geschichte)
Eine interessante Parallele zu mancher Forumsdiskussion liegt darin,
daß Gould dieser Vorstellung wegen als im Gegensatz zu Darwin gesehen wird.
Faszinierend daran ist, daß beide Recht haben und sich eigentlich gegenseitig beweisen, da die kontinuierliche Ausübung einer Veränderung sich in der Realität immer fraktal zeigen muß, was ja auch Inhalt der Chaostheorie ist.
Die Entwicklung ist linear, ihre Ergebisse unterliegen zyklisch fraktalen Veränderungen. Evolution ist schließlich ein Rekursionsprinzip.
Der Gegensatz ist nur ein scheinbarer. Das ist zwar empirisch wiederzufinden,
entdeckt und begründet werden kann es aber nur durch mathematische Experimente.
Also (sorry, my dear) nur aristotelisch. Da muß es statt "cherchez la femme" eher "cherchez la formel" heißen §:-))
Erklärung: Wenn man eine komplexe mathematische Funktion immer wieder auf ihr eigenes Ergebnis anwendet und die Ergebnisse auf ein Koordinatennetz überträgt, bildet sich keine scheinbar ordentliche lineare Kurve, sondern ein komplexes Muster mit Häufigkeiten. Es wechseln sich scheinbar einfache Funktionskurven mit sehr überraschenden Sprüngen, die zunächst völlig wllkürlich erscheinen, aber mit zunehmende Größe der Abbildung irgendwann wieder als geometrische Muster mit Regelmäßigkeiten behaftet sind. Man fühlt sich in der Betrachtung oft an organische Strukturen oder an Landkarten von Küsten erinnert.
Die so erzeugten Apfelmännchen hat sicher jeder schon mal gesehen.