Re: Schöpfung oder Evolution?


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Geschrieben von Daniel-2 am 25. Januar 2001 11:30:16:

Als Antwort auf: Re: Schöpfung oder Evolution? geschrieben von goffer am 25. Januar 2001 10:53:26:

Doch, Buttlar behauptet eben doch, dass er wissenschaftliche Bücher schreibt. So tritt er auf, dahr bezeichnet er sich selbst auch als Astrophysiker (OK, die Bezeichnung ist nicht geschützt), und die Institute, an denen er gearbeitet haben will, sind ein Witz: nachweislich hat er z.B. da in Buchhaltungen oder als Vertreter gearbeitet. Einige Organisationen, als deren Mitglied er sich rühmt, streiten auf Nachfrag die Berechtigung seinerseits, sich als Mitglied zu bezeichnen, ab (oder bei anderen beschränkt sich das Mitgliedasein auf jährliche Betragsüberweisungen). Buttlar hat nie Physik studiert, keinen akademischen Abschluß, und noch nie einen Fachartikel veröffentlicht. Trotzdem führte er eine Zeit lang einen Doktortitel - den er sich an der "Exiluniversität Prag" gekauft(!) hatte. Das musste er dann schnellstens wieder unterlassen. Das ist ein eindeutiges Indiz für seine Verbissenheit, populär-wissenschaftliche Achtung zu erlangen. Und so kommen auch seine Lebensläufe zustande - es ist ja nicht so, dass er in jedem Interview auf Fragen zu seinem Leben erstmal anführen würde, er hätte eigentlich nie studiert, die Klappentexte seiner Bücher stimmen halt nicht etc. - er will den Glauben, er sei tatsächlich studierter Astrophysiker aufrecht erhalten.
Buttlar selbst sagte einmal, dass er sich selber in Astrophysik eine Eins geben würde. Dabei erreicht sein 'Physik-Verständnis' nicht mehr als zu Gelächter bei Physikern. Darüber hinaus ist seine Methode vollkommen unwissenschaftlich - ich will hier nicht näher darauf eingehen, sollte es doch jedem kritischen Leser bei Buttlar's Büchern auffallen.
Ich finde nämlich _gerade_ für Einsteiger ist solche Literatur ... nunja: 'gefährlich'. Dort liesst man aller Orten, die herkömmlichen Wissenschaften können dieses oder jenes nicht erklären, dies oder das sei vollkommen ungeklärt, und die einzig plausible Erklärungen sei irgendetwas phantastisches, wie z.B. Außerirdische Besucher. Eine solche Methode ist falsch. Nachgewiesenermaßen beruhen sämtliche hanebüchenden Theorien Buttlar's (oder v. Dänikens) auf Mißinterpretationen (absichtlich wider besseren Wissens, oder aus Unwissen), Auslassungen und Ignoranz. Es werden z.B. offenkundig Höhlenmalereien gezeigt, bei denen wichtige Symbole einfach weggelassen (und andere hinzugefügt) wurden. Das ist doch unmöglich! Sowas kann man doch gerade Einsteigern nicht empfehlen. Sie müssten dann ja annehmen, 'echte' Wissenschaftler arbeiten ähnlich (un)verläßlich. Die Theorien, die Buttlar aufstellt müssen meist nicht widerlegt werden, denn sie sind es schon lange! Für die meisten beschriebenen Phänomene gibt es schon vorher plausible Erklärungen - die anderen beschriebenen Phänomene haben oft so gar nicht stattgefunden. So verlegt Buttlar einige Flugzeugabstürze und Schiffuntergänge in das Bermudadreick, obwohl sie tatsächlich ganz woanders untergegangen sind und aufgeklärt wurden (kein Wunder, dass man die von Buttlar erwähnten Wracks dann nicht im Bermuda-Dreieck findet...). Und Buttlar stützt sich dabei oft auf unzuverlässige (weil reißerische) Zeitungsmeldungen der Regenbogenpresse - da liegst Du mit der Bildzeitung gar nicht so fern.
Solch phantastische Grenzwissenschaften haben eben keinesfalls den Rang einer exakten Naturwissenschaft, auch wenn die Autoren dem Leser das weismachen wollen.
Glaub mir, Buttlar will bestimmt niemanden zum Denken anregen, er hat nur seine Masche gefunden: ihm geht's tatsächlich nur um Kommerz und nicht um Aufklärung - denn dann würde er aus eigenem Interesse anders arbeiten.
Bis denne,
Daniel




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