Re: Naja ...


[ Forum für Dinosaurier-Interessierte ]


Geschrieben von Norbert am 17. Juli 2004 11:25:57:

Als Antwort auf: Naja ... geschrieben von magnusfe am 17. Juli 2004 02:24:37:

Du triffst den Kern der Fragen, auf die ich auch keine Antwort weiß! Sie zu diskutieren würde dieses Dinosaurierforum allerdings sprengen. Ich habe vor einiger Zeit einmal die Thesen/Fragen in einem Katalog formuliert, den ich ich hier gerne einmal zitiere, ohne jemanden langweilen zu wollen. Es gibt jedenfalls eine Menge Fragen:

1. Wir wissen heute, dass sich die Menschheit aus einem langen Evolutionsprozess heraus entwickelt hat und Personen wie Adam und Eva als biologische "Stammeltern" wissenschaftlich nicht haltbar sind. Dass diese Theorie richtig ist, zeigt uns auch das relativ neue Wissen der Genetik. So haben wir Menschen 98,4% der DNA mit den Schimpansen gemeinsam. Wir sind nach dem Schimpansen (Pan troglodytes) und dem Bonobo (Pan paniscus) demnach "nur" eine dritte Art des Schimpansen mit einem gemeinsamen Vorfahren vor ca. 5 Millionen Jahren.

2. Laut der Bibel ist Tod und Verwesung des Leibes die Folge des Sündenfalls (vgl. Römerbrief 5,12). Weil die Menschen ihr Leben selbst bestimmen wollten, mussten sie auch die Folgen ihres Handelns tragen. Gott spricht zu Adam: Viel Schweiß musst du vergießen, um dein tägliches Brot zu bekommen, bis zu zurückkehrst zur Erde, von der du genommen bist. Ja, Staub bist du, und zu Staub mußt du wieder werden!" (1. Mose 3,19). Demnach hätte es VOR dem Sündenfall den Tod gar nicht gegeben, da dieser ja erst die Folge der Sünde sei?

3. Die treibenden Kräfte der Evolution sind jedoch Mutation und Selektion. Die Veränderung von Lebewesen durch Mutationen führt zwangsläufig zu "Ausschuss" in Form von Verstümmlungen oder genetischen Krankheiten, z.B. Krebs. Um Selektion zu ermöglichen, ist der schnelle Tod des schlechter angepassten, sowie das Altern und Sterben der Generationen, eine unbedingte Notwendigkeit! Mit anderen Worten: Gott soll ein ungeheures Maß an Leid und Grausamkeiten benutzt haben, um den Menschen (einschließlich aller Lebewesen) zu erschaffen?

4. Wenn Gott Evolution benutzt hat, um Leben zu erschaffen, dann sind destruktive Strukturen in der Biologie (z.B. Bakterien als Krankheitserreger, Parasitismus, Tötungsmechanismen bei Schlangen, Spinnen und Raubtieren, fleischfressende Pflanzen, Mühsal durch "Dornen und Disteln") und ökologische Zusammenhänge (Fressen und Gefressenwerden) von vornherein von Gott gewollt. Der Tod als notwendige Voraussetzung zum Hervorbringen des Lebens? Nichts könnte weiter von der biblischen Sicht des Todes entfernt sein (Röm 6:23; Jak 1:15; 1 Kor 15,26). Nach biblischem Zeugnis ist der leibliche Tod eine Folge der Sünde (1.Mo 3,19; Röm 5,12ff., 7:13). Er ist kein natürliches Ereignis, sondern das Ergebnis der Abtrennung von Gott.

6. Dass nicht nur der Mensch davon betroffen ist, macht besonders Röm 8,19ff. deutlich, wo bezeugt wird, daß die ganze Schöpfung der Vergänglichkeit unterworfen wurde und zwar nicht durch eigene Schuld, sondern aufgrund der Ungehorsamstat des ersten Menschenpaares. Wenn man Ursache und Auswirkungen des Todes relativiert, dann nimmt man auch der Sünde das richtungsweisende Gewicht. Die Überwindung der Sünde als Schlüssel, um wieder zu Gott zurückzukehren und das ewige Leben zu finden, wird nebensächlich.

7. Wenn nun die Sünde des Menschen die Ursache auch für den Tod aller Lebewesen ist, warum sind dann alle Tiere und Pflanzen vor dem Erscheinen des Menschen und seines Sündenfalles (z.B. die Dinosaurier) (aus-)gestorben?

8. Im Evolutionsdenken ist die rücksichtslose Durchsetzung des Menschen und seiner angenommenen Vorfahren für seine Höherentwicklung notwendig. Sie wäre also von Gott gewollt. Konsequenter Weise könnte es dann jedoch Sünde und Schuld im biblischen Sinne gar nicht geben. Die Erlösung durch das Blut Jesu würde unnötig, ja geradezu sinnlos. Das zentrale Thema der Bibel, Gottes Heilsgeschichte mit den Menschen, ginge an der Wirklichkeit vorbei.

9. Paulus nennt den ersten Adam, durch den die Sünde in die Welt kam, in einem Atemzug mit dem zweiten Adam, Christus, der die Erlösung von der Sünde bewirkt hat (Röm 5). Sie stehen im gleichen Realitätbezug. Wenn der Mensch sich jedoch langsam aus dem Tierreich emporentwickelt hat, ist Adam als Person nicht auffindbar. Worin sollte der Sündenfall also bestanden haben? Wenn die Sünde mit der Todesfolge nicht durch einen Menschen in die Welt gekommen ist, wie kann der Tod dann durch einen Menschen besiegt worden sein?

10. Selbst die Menschwerdung Gottes wird relativiert (Joh 1,14; Phil 2,7). An welchem Punkt der menschlichen Entwicklung fand sie statt? Jesus, als einziger Mittler zwischen Menschen und Gott, wird in Frage gestellt, denn weder unsere angenommenen Vorfahren, noch etwaige höherentwickelte Nachfahren könnten ihn verstehen. Worin liegt nun der Kern der Erlösung?

Weitere biblische Aussagen

Die Bibel sagt, dass die Schöpfung vom Schöpfer selbst als sehr gut beurteilt wurde (Genesis 1,31). An welcher Stelle des Evolutions-Szenarios ließe sich nun sagen, die Schöpfung sei „sehr gut“? Dieses Urteil des Schöpfers könnte allenfalls als „zur Höherentwicklung fähig“ umgedeutet werden – was der Text aber sicher nicht nahelegt.

Petrus verweist auf einen Zusammenhang zwischen Sintflutgericht und Endgericht (2 Petr 3,3 – 10). Auch Jesus bestätigt die Historizität der Sintflut (Mt 24,37 – 39). Jesus selbst beruft sich mehrmals auf die ersten Seiten der Bibel und geht mit ihnen wie mit einem Tatsachenbericht um. So betont er auch die Erschaffung des ersten Menschenpaares und die Ehe als ursprüngliche Schöpfungsordnung Gottes (Mt 19,4f.).

Schließlich: Ist in einer evolutiven Sicht die Erwartung der baldigen Wiederkunft Jesu noch möglich? Eine in Millionen Jahren gezählte Urgeschichte der Menschheit läßt diese Hoffnung leicht in der Ungewißheit ferner Jahrmillionen verblassen, wenn mit einem solchen Ereignis überhaupt noch ernsthaft gerechnet wird. Manche evolutionistische Zukunftsentwürfe deuten Jesu Wiederkunft völlig in ein Zum-Ziel-Kommen der Evolution um (Teilhard de Chardin), das mit dem biblischen Zeugnis vom göttlichen Gericht und der göttlichen Neuschöpfung von Himmel und Erde nichts mehr zu tun hat.







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