Re: Das Link fehlt!


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Geschrieben von DragonsClaw am 25. Mai 2005 14:49:31:

Als Antwort auf: Re: Das Link fehlt! geschrieben von Frank am 22. Mai 2005 09:12:57:

>>>WAS, der lebt noch? Hey, da müssen wir als gute Homo sapiens sapiens aber doch SOFORT mal was unternehmen! ;o)
>>>Grüße - DC
>>Genau schliesslich habe wir ja einen Ruf zu verlieren.
>Was soll denn das? Haben wir nicht schon genug Schaden angerichtet? Der Entdecker der "Stellerschen Seekuh" erlebte noch die Ausrottung seiner Entdeckung.
>Sollte irgendwo noch ein Saurier oder was auch immmer Besonderes leben:
>Hände weg!!! Schließlich sind auch wir nur eine Art von Millionen.
>Frank

Hey, lass uns doch ein wenig Sarkasmus ;o) Natürlich stimmt dir hier jeder (nehme ich doch mal schwer an!) zu, daß noch immer viel zu wenig zum Schutz der Arten getan wird.
In den 40 Wintern, die ich bis jetzt überstanden habe, mußte ich schon mehrfach mitansehen, wie wertvolle Biotope aus schlichter Dummheit und Unwissenheit vernichtet wurden. Der erste Fall ereignete sich vor ca. 32 Jahren. Da wurde ein Bahndamm flurbereinigt. Dieser war aber die einzige mir bekannte Stelle in der näheren Umgebung, an der man noch Zauneidechsen (Lacerta agilis) beobachten konnte. Leider war ich damals noch zu jung, um mir überhaupt der Möglichkeiten, die der "Normalbürger" zum Eingreifen in einer solchen Situation (rein theoretisch) hat, bewußt zu sein. Mir ist derzeit kein Ort in der näheren Umgebung mehr bekannt, an dem man die wunderhübschen Tiere noch antreffen könnte! Der zweite Fall betraf ein recht großes Feuchtgebiet, das "Düshorner Bruch". Dieses Biotop wurde zwecks Trinkwassergewinnung "angezapft", obwohl ich und viele Andere versucht haben, dieses mit Hilfe von Protestaktionen und Unterschriftenlisten zu verhindern. Wie stark sich dieser schändliche, von der Kreisverwaltung gebilligte Frevel auf die hiesige Flora und Fauna ausgewirkt hat, ist schwer abzuschätzen. Glücklicherweise verfügt diese Region über eine Vielzahl von Feucht-Biotopen. Allerdings habe ich die Europäische Sumpfschildkröte nur ganze zweimal während meiner Kindheit zu Gesicht bekommen. Mein Vater meint zwar, er hätte vor ca. 15 Jahren nochmal eine beim Überqueren eines kleinen Waldweges gesehen, hierbei könnte es sich aber durchaus auch um eine entlaufene/freigesetzte Rotwangenschildkröte gehandelt haben. Insgesamt gesehen scheint die Fauna dieser Region aber noch recht vielfältig zu sein. Zwar sind Laubfrösche sehr selten geworden und Kreuzkröte und Glattnatter habe ich schon seit langem nicht mehr gesehen, dafür findet man Teich- Berg- und Kamm-molche, Teich-, Wasser-, Gras-, Spring,- und Moor-frösche noch recht häufig. Bergeidechse und Blindschleiche sind ebenfalls noch häufig. Kreuzottern, die zu meiner Kindheit an manchen Stellen noch massenhaft aufgetreten sind, habe ich schon lange nicht mehr finden können. Feldhase, Wildschwein, Fuchs, Wiesel und Iltis sind noch anzutreffen, wobei ich den Iltis nur nach Berichten von Nachbarn als "Anwesend" beschreiben kann. Kranich, Fischreiher, Eisvogel, Mäusebussard, Sperber und Gabelweihe sieht man noch des Öfteren, wobei Kraniche hier jedoch nur als Gäste während der Durchreise im Frühjahr und Herbst anzutreffen sind. Obwohl sie eigentlich noch vorkommen sollten, habe ich Ringelnatter und Feuersalamander hier noch nie zu Gesicht bekommen. Zuguterletzt unkt schon seit Jahren eine Rotbauchunke im Gartenteich meines Nachbarn vor sich hin :-) - also ist auch diese Art noch vorhanden.
Obwohl sich diese Auflistung ja eigentlich recht positiv ließt, ist auch diese Gegend von zunehmder Urbanisierung, Verschmutzung und Industrialisierung betroffen. Einen Großteil der eher seltenen Arten verdanken wir offensichtlich dem nahegelegen Truppenübungsplatz und nicht den, meißt erfolglosen, Bemühungen der örtlichen Naturschutzverbände! Galgenhumor ist leider oftmals alles, was mir angesichts fehlgeschlagener Versuche, Flurbereinigungen und Neuausweisungen von Industrie- und Wohn-gebieten zu verhindern, noch bleibt :-( Wenn ich mir dann noch ansehen muß, was sonst noch so auf meinem Planeten abgeht (Gestern kam grad wieder mal so eine Meldung, daß ein Großteil, wenn nicht sogar der gesammte Bestand an Bengaltigern in einem indischen Reservat praktisch unter den Nasen der Aufseher gewildert wurde), wie wertvolle Resourcen, die wir dringendst für wichtige Projekte benötigen würden, in sinnlosen Kriegen verschwendet und wichtige politische Entscheidungen von den Interessen multinationaler Riesenkonzerne diktiert werden - na, da könnte man doch glatt durchdrehen. Oder man sucht halt ab und zu mal Zuflucht in ein wenig Sarkasmus...
Sry, daß das jetzt so lang geworden ist, aber diese Erklärung war ich dem "Vorredner" wohl schuldig!
Grüße - DC out




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