Re: Dinosaurier - Dinosaurier von Jurassic Park doch nicht unrealistisch?


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Geschrieben von DragonsClaw am 12. September 2005 14:06:42:

Als Antwort auf: Re: Dinosaurier - Dinosaurier von Jurassic Park doch nicht unrealistisch? geschrieben von Dromeus am 12. September 2005 13:00:31:

Die Wahrscheinlichkeit, daß irgendwann einmal eindeutige Beweise für einen nicht-gefiederten Dromaeosaurier gefunden werden, tendiert gegen Null! Derzeit sagen sowohl Kladistik als auch der Fossilbeleg, daß alle Deinonychosauria gefiedert waren. Die "Raptoren" aus JP (egal welcher Teil) passen genaugenommen zu keinem einzigen Mitglied der Dromaeosauridae. Im Film werden sie ein paar mal als "Velociraptoren" bezeichnet - Velociraptor mongoliensis war aber etwa nur 1/3 so groß. Die Koppform ist für V. m. völlig falsch. Diese entspricht noch am ehesten Deinonychus antirrhopus, aber auch der ist ein ganzes Stück kleiner, als die "JP Raptoren"! Von der Größe (Höhe des Kopfes über dem Boden) würde Utahraptor ostrommaysorum in etwa stimmen, da aber die Körperhaltung der "JP Raptoren" eher dem alten, aufrechten Bild entspricht, ist Utahraptor zu lang. Ein wirklich schlimmer Fehler sind die unversteiften Schwänze der "Raptoren" in JP. Tatsächlich waren die Schwänze aller Dromaeosauridae durch Verlängerungen der Prezygapophyses und Chevrons derart versteift, daß sie, abgesehen von der Schwanz- wurzel und -spitze nur wenig biegsam waren. Diese Konstruktion diente den Dromaeosauridae in ähnlicher Weise, wie das die Balance-Stäbe der Seiltänzer tun. Sie ist ein wesentlicher, verhaltensbestimmender Faktor im Leben der Dromaeosauridae gewesen - deßhalb SCHLIMMER Fehler! Darüberhinaus gibt's in JP noch einen ganzen Haufen anderer anatomischer Fehler, speziell was die "Raptoren" betrifft...
Letztenendes ist die Diskussion um Fehler in JP aber ohnehin sinnlos: Man darf einfach nicht vergessen, daß der Film ausschließlich zur Unterhaltung und ganz und gar nicht zu Lehrzwecken gemacht wurde! Das Genre ist ja "Science Fiction/Fantasy" und nicht "Dokumentation". Bei all dem Aufwand hätte Spielberg ruhig ein wenig mehr Realismus einfließen lassen können, hat er aber nicht. Die Filme erheben ja auch keinerlei Anspruch in dieser Richtung und man sollte sich hüten, ihnen einen solchen zu unterstellen.





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