Re: Massensterben


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Geschrieben von exi am 22. Januar 2006 23:15:25:

Als Antwort auf: Massensterben geschrieben von Stefan Engel am 20. Januar 2006 21:35:05:

Hallo stefan,


--- In welcher Zeit war denn das größte Artensterben?
Ich habe mal gehört das vor der Trias 90% aller Arten ausgestorben seien.
Bei den Dinos ist man sich ja auch noch nicht ganz sicher.


... die Medien sagen in der Regel, dass das Sterben im Perm bedeutender war.
Aber wenn man hier nach größerem und kleinerem Sterben fragt, dann muß man auch sagen ob man Anzahl der Tierarten oder Summe aller Individuen meint. Oder Anzahl der Wechelwirkungen in der Nahrungskette. Oder anderes.
Die Dinos waren zwar imposant, aber aufgrund ihrer Größe konnte es nur wenige geben. Im Perm waren die Viecher kleiner, aber gerade deshalb konnte die Artenvielfalt größer sein.


--- Und was wäre wenn es kein Kometeneinschlag gegeben hätte?

... dann wäre ein paar Millionen Jahre später eine andere Katastrophe eingetreten. Je nachdem was geschehen wäre, hätten sich die Tiere langsam oder schnell anpassen können - oder auch nicht.
Auf Anhieb kann ich diese (meine) Meinung nicht mit Koryphäen oder Links belegen. Aber die Evolution ist ein Wettstreit der Lebewesen dessen Hauptgewinn das Aussterben ist.
Das Plankton in der Erdfrühzeit war überaus erfolgreich und hat das CO2 der Atmosphäre in Sauerstoff umgewandelt - und sich damit selbst die Luft vergiftet von der es gelebt hat. Ähnliches geschah oft mit der Nahrungsquelle: der erfolgreichere Artgenosse (in einem begrenzten Biotop) kann mehr fressen und mindert damit die Gesamtnahrung schneller als der erfolglose Artgenosse. Die Ausdünstungen der Pflanzenfresser sind oft Methan, die der Fleischfresser oft Ammoniak. Beides verändert wenn es oft und viel freigesetzt wird (z.B. Jahrzehntausendlang von Millionen Tieren) eine Veränderung der Atmosphäre, bis hin zum Treibhauseffekt.
Und je länger bestimmte Tier- und Pflanzenarten zusammenleben, desto stärker wird ihre Abhängigkeit von einander. Mit dem Bambus stirbt der Panda, mit dem Eukalyptus der Koala - weil diese Tiere nichts anderes fressen. Die Riesenechsen lebten Jahrmillionen in einem (fließenden) Gleichgewicht das beim Plankton und den Farnen begann, über Fische und Kleintiere zu kleinen Raubechsen und zu den Großechsen führte. Eine Störung innerhalb der Nahrungskette wird sich stark ausgewirkt haben. Und spätestens dann wären die Dinos ausgestorben. Nicht unbedingt durch Asteroiden (sehr selten), Magmaausbrüchen (eher selten), oder gar Supernovae (noch nie passiert), sondern allein durch ein Erstarken der Säuger (sehr wahrscheinlich), ihrer eigenen Fürze (leicht wahrscheinlich), einer Klimaschwankung (wie so oft) oder einer Tierkrankheit an der Basis der Nahrungskette (wie so oft).

tschüs
exi





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