Re: Aussterben der Dinosaurier


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Geschrieben von Daniel-2 am 02. April 2001 10:05:16:

Als Antwort auf: Re: Aussterben der Dinosaurier geschrieben von dreamy am 01. April 2001 19:49:48:

(ich kürze mal meinen Beitrag der Übersichlichkeit halber raus)

>Ähm, Viren kann man nicht immer entdecken, denn sie können sich auch ganz geschickt tarnen - ist so etwas nicht ein zeichen von Intelligenz ?

Das wäre eine ungewöhnliche Definition von Intelligenz. Das Virus tarnt sich ja nicht aktiv und ist auch nicht auf intelligente Weise geschickt - es reagiert ja noch nichteinmal während eines ganzen Lebens auf Reize. Dass auch bei Viren Selektion und damit Evolution stattfindet hat auch nichts mit Intelligenz zu tun - zumal 'Tarnung' sicher nicht notwendig war.

(...)
>Natürlich muss es das nicht, oder kannst Du Dir vorstellen, was in jener Zeit geschah, bzw. was es für Krankheitserreger gab?

Vorstellen ja. Warum nicht? Das hat aber nichts mit Fakten zu tun. Offensichtlich gab es schon damals viele heute bekannte Erreger, deren Spuren bzw. Auswirkungen man in Fossilien manchmal finden kann. Warum sollten sich die damaligen Viren so sehr von den heutigen unterscheiden? Warum sollte es ein so erfolgreiches Virus heute nicht mehr geben? Vor allem, wenn man bedenkt, wie lange es gewirkt haben muss, und wie viele Tier- und Pflanzengruppen es befallen hat.

(...)
>Träger, Wirt, Überträger, Erkrankter ... sagen Dir diese Worte etwas ? ... Und was gibt es in der infachen Natur nicht für Heilmittel...

Ja, diese Worte sagen mir selbstverständlich etwas - aber sagt Dir Virulenz etwas? Im eigentlichen Sinne erfolgreiche Viren schaden ihren Wirten normalerweise nicht so sehr. Es wäre kein besonders 'intelligentes' Virus, welches 80% der gesamten Biota schadet, und sich somit selber seiner Wirte beraubt. Und: es kann gar kein Virus geben, welches Pflanzen und Tiere (vom Einzeller bis hin zu allen komplexen Tiergruppen) gleichermaßen schadet, oder auch dermaßen viele verschiedene Tiergruppen anfällt.

(...)
>Ein Virus ist ein sehr leicht mutierendes Lebewesen, hat man Dir das noch nicht erzählt ?

Was denn nu' los ?!? Cool bleiben! Man hat mir schon eine ganze Menge erzählt.

> .... Resistenzu gegen alles mögliche haben noch heute noch arten von Tier und Pflanzen ... warum nicht auch damals ?

Ist das ein Einwand darauf, dass es nicht nur Dinosaurier getroffen hat? Vielleicht verstehe ich Deinen Satz ja nicht (die alte SPO-Regel - dann klappt's auch mit den Argumenten), aber ist für Dich ein Virus tatsächlich eine denkbare Lösung, wenn es darum geht, das Aussterben von Ammoniten, Dinosauriern, bestimmten Muschel- und Formainiferengruppen beispielsweise, oder großen Teilen der Säugetierwelt und vieler damaligen Vögel zu erklären?

>Und welche Lebenserwartung hat ein so einfach gestalteter Virus, wie Du oben schon ansprachst ? ... Da gibt es immernoch ungeheure Schwankungen! ! !

Und wogegen oder wofür soll das sprechen? Wie lange, glaubst Du, lebt ein Virus? Was meinst Du mit 'Lebenserwartung' wenn Du von Viren sprichst?

>Also, alles in allem fand ich die Frage schon schön spannend.

Naja, spannend schon - aber realistisch? Warum etwas so wenig naheligendes anführen, wo es doch einen ganzen Haufen besserer Erklärungen für Massensterben gibt? Erklärungen, für die auch noch Funde und damit Fakten sprechen. Für die Pandemie-Hypothese gibt es hingegen keine Belege, nur Widersprüche - bisher. Ich lasse mich ja gerne überzeugen, wenn es handfeste Einwände gibt. Aber bisher: ein nettes Gedankenexperiment - da ist es schon fast realistischer, dass viele Landlebewesen allergisch auf Blütenpollen reagierten!

Viele Grüße,
Daniel





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