Re: Vermehrung der Dinosaurier -- JP lässt grüßen


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Geschrieben von exi am 17. Mai 2006 18:10:53:

Als Antwort auf: Re: Vermehrung der Dinosaurier -- JP lässt grüßen geschrieben von Dromeus am 17. Mai 2006 14:48:05:

Hallo Marcel,

--- ich hab vergessen zu erwähnen, dass die meisten dieser Jungferngeburten in Terrarien und unter bestimmten Bedingungen bestehen.


... dazu hat DragonsClaw noch einiges angemerkt. Trächtiger Wildfang und Samenspeicherung sind schwer auszuschließen.
Bei der reinen Parthogenese teilt sich die Eizelle spontan (durch Hormone angeregt). Das heranreifende Tier bekommt deshalb die unveränderte Geninformation mit. Das heranreifende Tier wird zum Duplikat der Mutter.
Bei einer Selbstbefruchtung wird der halbe Chromosomensatz des Eies mit einem zufällig ausgewählten halben Chromosomensatz aus (einer Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten) verknüpft. Hier werden also genetische Informationen der Großelterntiere verstärkt bzw. unterdrückt. Das heranwachsende Tier wird kein Abbild des Muttertieres sein. Statt dessen können rezessive Anlage der beiden (!) Großeltern wieder betont sein.
Und, nun, bei Samenspeicherung findet man Informationen beider Elterntiere, bzw. aller vier Großeltern.

Einen Nachteil der ungeschlechtlichen Vermehrung habe ich gestern schon genannt: sie werden in der Entwicklung überholt. Dennoch finden wir ab und zu in der Natur diesen Vorgang. Also muß es auch Vorteile geben. Auf Anhieb fällt mir hier die schnelle Vermehrungsrate ein (Partnersuche entfällt). Und dann schadet der evolutionäre Stillstand nicht kurzfristig, wenn das Tier keine überlegenen Feinde hat, dafür unterlegene Beute. Und nicht langfristig, wenn das Tier robust genug um unterschiedliche klimatische Bedingungen zu bewältigen.
Mit konkretem Wissen über Dinos und moderne Reptilien kann ich nicht glänzen. Aber wenn die Geckos zur Selbstbefruchtung fähig sind, dann erwarte ich von diesen Tieren, daß sie wenig Feinde haben und bis zu 100 Nachkommen (10 Gelege mit je 10 Eiern) pro Jahr produzieren können. Sie sind, glaube ich, Insektenfresser, aber Pflanzenfresser wäre vorteilhafter weil diese Beute nicht fliehen kann. Und um nicht angegriffen zu werden helfen Hornhaut und giftiges Fleisch.

Bei den Urzeitechsen können wir solche Maßstäbe wohl nicht erwarten. Je größer das Individuum, desto kleiner die Population (bei fester Nahrungsmenge), desto größer der evolutionäre Druck. Bei den großen und bekannten Dinos können wir deshalb jedes nichtsexuelle Prinzip vergessen. Vielleicht gab es derlei bei kleinen Echsen, aber hier dürften die Funde spärlich sein. Und das Skelett selbst verrät leider nicht wie sich die Tiere fortgepflanzt haben. Wir können bei Gabis Frage nur spekulieren, aber es spricht einiges dagegen.

tschüs
exi




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