Re: Was ist mit dem Mammut ????


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Geschrieben von exi am 21. August 2001 00:14:34:

Als Antwort auf: Re: Was ist mit dem Mamut ???? geschrieben von Daniel-2 am 20. August 2001 21:05:14:

Hallo zusammen,

--- Dem Artikel muss man zustimmen. Wann immer man in der populären Presse liest "Mammut- (Dinosaurier)-DNA gefunden" oder so, dann MUSS man davon ausgehen, dass nur winzige Spuren der irre langen Ketten gefunden hat - also keine ganzen Gene. Da nutzt auch die allerbeste Technik nichts - kaputt ist kaputt. Was ja auch einer der größten Fehler JP1's ist: Frösche nutzen wenig bei der Rekonstruktion von Dino-DNA - entweder man hat 100% der DNA oder nicht (ist wie: 'ein bißchen schwanger...').
>Der bekannte Paläontologe Stephen J. Gould brachte es genau zu diesem Thema mit folgendem Vergleich auf den Punkt. Er meinte, es stecke kein technologisches Problem dahinter, es fehlt schlichtweg die Information. Das sei so, als wolle man die Namen jedes Soldaten, der in der Schlacht um Marathon gekämpft hat, herausfinden. Da solche Aufzeichungen mit Sicherheit nicht existieren, kann man diese Information auch nicht aus dem Nichts rekonstruieren. (So ähnlich in "Ein Dinosaurier im Heuhaufen - Streifzüge durch die Naturgeschichte", S.J. Gould, S.Fischer-Verlag, Essay: "Dinomanie". Das Buch ist eine Essay-Sammlung - geht nicht nur um Dinos, vielmehr um Evolution, Zeit und Geschichte)

... wir können die Thematik noch von einer anderen Seite beleuchten:
Wenn wir ein eingefrorenes Mammut finden, dann haben wir zigmillionen Zellen. In jeder Zelle werden (rein statistisch) unterschiedliche Gensequenzen zerstört bzw. erhalten sein. Selbst wenn wir ganz penibel *jede* Sequenz ermitteln könnten, wüßten wir nicht unbedingt, wie sie angeordnet werden müssen.
Zumal unsere Genetik noch nicht vollständig ist. Das vielgerühmte Maßschneidern von Genen (bei Bakterien, evtl. Insekten) beruht auf try-n-error und ist noch nicht beliebig einsetzbar.

--- Nun könnte man meinen, es sei doch noch recht wahrscheinlich, dass Mammuts mit intakter DNA gefunden werden. Nun sind die aber schon seit einigen 1000 Jahren ausgestorben - und auch deren natürliche Lebensräume existieren nicht mehr. Es wäre doch - wenn überhaupt - nur sinnvoll, eine Tierarte zu klonen, die erst vor kurzem ausgestorben ist, wie z.B. die Moas (Riesenvögel auf Neuseeland, erst von wenigen 100 Jahren ausgestorben). Erstens existieren noch deren original Lebensräume, und zweitens sollte doch deren DNA noch viel besser erhalten sein.

...bezüglich des Erhaltungsgrades sehe ich Probleme. Die wenigen erhaltenen Präperationen (falls es überhaupt welche gibt) sind ebenfalls von der Verwesung zerstört.

... beim Lebensraum sehe ich einen Grund zum relativieren. Klons brauchen keine 'naturidentische', sondern lediglich vergleichbare Nahrung.

--- Und zu guter Letzt: wer soll das Tier austragen?

... das ist der einzige Punkt, wo Filme wie JP den Stand der Technik beachten. Dinos können von heutigen Reptilien ausgetragen werden. Moas von Straußen gelegt werden. Auf dem Niveau wie heutzutage bereits Schafe Ziegenkinder (oder wars andersherum?) bzw. Chimären austragen können - Da gab es ja vor einigen Jahren einen Präzedenzfall. In kritischen Fällen kann man mit mehreren Muttertieren und /oder Chemikalien (um Abstoßung zu verhindern) die Situation optimieren.

tschüs
exi





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