11. November 2004
Fledermäuse lernten von heute auf morgen das Fliegen
Dies führt die Forscherin auf einen Gendefekt zurück. Bei dem Vergleich der embryonalen Entwicklung von Mäusen und Fledermäusen stellte sie fest, dass die Fingerknochen aus Knorpelzellen, die sich in den so genannten Wachstumsfugen zu Knochenzellen weiterentwickelten, entstanden. Bei den Fledermäusen war jedoch in einem Bereich der Wachstumsfuge das Gen namens BMP2, das die Information für einen Knochenwachstum trägt, aktiv. So wuchsen den Embryonen die für Fledermäuse typischen ungewöhnlich langen Finger. In weiteren Experimenten zeigte sich, dass wenn man den Mausembryonen ebenfalls dieses Gen künstlich zusetzte, ihnen ebenfalls lange Finger wuchsen. Vermutlich habe die Aktivierung des BMP2-Gens die Entwicklung der Fledermäuse angestoßen, so Sears. Die Forscherin nimmt an, dass diese kleine Veränderung ausgereicht hat, dass sich aus den nicht fliegenden Vorfahren relativ schnell aktive Flieger entwickelten. Wahrscheinlich gab es nur wenige Zwischenformen, die ihrer Meinung nach, nur kurze Zeit lebten. Somit würde es sich erklären, warum weder Fossilien von Tieren aus dem Übergangsstadium noch von Fledermäusen, die älter als 50 Millionen Jahre alt sind, gefunden wurden. Selbst die ältesten Fledermausfunde zeigten schon die extrem langen Fingerknochen, zwischen denen sich die Flughaut spannte. |
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