08. März 2007
Theropoden besaßen geringeres Erbgut als Ornithischier - möglicherweise als Vorbereitung auf das Fliegen?
Da die Größe der Knochenzellen Rückschlüsse auf die im Kern enthaltene DNA-Menge zulässt, konnte das Team nachweisen, dass die Theropoden, zu denen u.a. Tyrannosaurus rex und Velociraptor zählten, ein wesentlich kleineres Erbgut besaßen als die Ornithischia (Vogelbeckendinosaurier), zu denen u.a. Stegosaurus und Triceratops gehörten. Die DNA-Menge der Theropoden glich dem Erbgut moderner Vögel, während die DNA-Menge der Ornithischia mit dem der heutigen Reptilien übereinstimmte. Warum schon die noch nicht flugfähigen Dinosaurier Berechnungen zufolge vor 230 Millionen Jahren ihre Erbgutmasse verringerten, ist bis heute nicht geklärt. Tatsache ist aber, dass flugfägige Spezies stets eine geringere DNA-Menge in ihren Zellkernen besitzen als ihre flugunfähigen Verwandten: So weisen zum einen auch Fledermäuse im Vergleich zu anderen Säugetieren ein geschrumpftes Erbgut auf, während zum anderen flugunfähige Vögel unter den Vögeln die größte Erbmasse besitzen. Schon im Jahr 1995 vermuteten die beiden US-Biologen Austin und Marianne Hughes, dass kleinere Körperzellen, z.B. rote Blutkörperchen, durch ihre relativ große Oberfläche den Gasaustausch in Muskeln und Lungen effizienter gestalten können, was beim Fliegen von Vorteil ist. Die Theropoden hatten also sowohl Erbgut als auch Zellen bereits für das Fliegen vorbereitet, noch bevor es überhaupt benötigt wurde. Wissenschaftler nennen das "Präadaption". Auch die Federn, die Hohlknochen und der Nestbau waren unter den Theropoden weit verbreitet - Eigenschaften, die heute mit den modernen Vögeln in Verbindung gebracht werden. |
weitere Informationen unter:Schlankes Erbgut macht fit fürs Fliegen Vogel-Vorfahren warfen Erbgut-Ballast ab |
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