03. Dezember 2007

Hadrosaurus-Mumie bringt neue Erkenntnisse


Bereits im Jahr 1999 entdeckte ein 16-jähriger Jugendlicher im US-Bundesstaat North Dakota, USA, ein Hadrosaurus-Fossil, das sensationell gut erhalten geblieben war und sozusagen mumifiziert wurde.

Besaß Hadrosaurus Tarnstreifen?

Neben den Knochen hatten sich auch die Muskeln und die schuppige Haut erhalten, sodass die Forscher nun neue Einblicke in die Anatomie dieses Dinosauriers erhalten können.

Der Paläontologe Phil Manning von der University of Manchester in England, der die Ausgrabungen des schätzungsweise 67 Millionen Jahre alten Hadrosaurus-Fossils mit dem Spitznamen "Dakota" geleitet hat, ist von dem Fund begeistert: "Dies ist kein Hautabdruck, sondern versteinerte Haut − das ist ein großer Unterschied."

Die Haut weise deutlich Streifen von größeren und kleineren Schuppen auf. Zwar sei die Farbe der Haut durch die Versteinerung nicht erhalten geblieben, doch habe die Haut starke Ähnlichkeit mit der moderner Reptilien − und bei den modernen Reptilien ginge ein Wechsel der Schuppengröße oftmals auch mit einem Wechsel der Farbe einher. Daraus schließen die Forscher, dass der Hadrosaurus möglicherweise Tarnstreifen besessen haben könnte.

Auch über die Größe der Hadrosaurier verrät das gefundene Fossil Neues: In Museen werden die Rückenwirbel bei den rekonstruierten Skeletten stets direkt aneinander gesetzt − der mumifizierte Hadrosaurus zeige jedoch, dass die Wirbel von einer ein Zentimeter dicken Schicht voneinander getrennt waren. Demnach waren Hadrosaurier länger, als bisher angenommen. Bei einem Tier mit 200 Wirbeln würde dieser verschiedenartige Rückgrataufbau einen Längenunterschied von zwei Metern ausmachen. "Dakota" − das Hadrosaurus-Exemplar aus North Dakota − ist mit über zwölf Metern Länge und rund 3,2 Tonnen Gewicht daher auch größer als alle dargestellten Hadrosaurierskelette in den Museen.

Da sich das Fossil so gut erhalten hat, konnten die Forscher die Muskelmasse berechnen und erkannten, dass auch die Geschwindigkeit, mit der sich Hadrosaurus fortbewegen konnte, unterschätzt wurde. Vermutlich erreichte Hadrosaurus eine Laufgeschwindigkeit von 45 Kilometern in der Stunde und war somit in der Lage, dem Tyrannosaurus rex davon zu rennen, dessen Höchstgeschwindigkeit auf knapp 30 Kilometern pro Stunde geschätzt wird (s. Nachricht von Aug. 2007).

Zur Zeit wird die Hadrosaurus-Mumie mithilfe des weltgrößten Computertomografen bei Boeing untersucht, mit dem normalerweise Space Shuttels durchleuchtet werden. Das Scannen des Dinosauriers wird aber wohl noch Monate andauern, wie Manning erklärt. Unklar ist bisher auch, ob der Kopf erhalten geblieben ist. Die Frage, ob sich aus der Dinosaurier-Mumie klonfähige DNA gewinnen ließe, verneint Manning jedoch: Die Chance Erbgut aus einem 67 Millionen Jahre alten Fund zu gewinnen, sei sehr gering.



weitere Informationen unter:

  • Yahoo Nachrichten:
    Versteinerter Hadrosaurus begeistert die Forscher
  • Spiegel Online:
    Dinosaurier so gut erhalten wie Mumie



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