04. November 2009
Stygimoloch und Dracorex gestrichen
Offensichtlich handelt es sich bei den drei untersuchten Dinosaurierarten nicht um verschiedene Spezies, sondern nur um unterschiedliche Entwicklungsstadien einer Dinosaurierart. Nach den Ergebnissen zu urteilen, bei denen 21 Schädel und Schädelfragmente miteinander verglichen wurden, war lediglich Pachycephalosaurus wyomingensis ausgewachsen. Stygimoloch spinifer konnte durch die Untersuchungsmethoden ebenfalls als Pachycephalosaurus wyomingensis identifiziert werden, allerdings aufgrund von noch nicht verschmolzenen Knochennähten und Wachstumsgewebe als subadultes Tier (also eine Art "Teenager"). Der erst 2006 entdeckte Dracorex hogwartsia besaß zwar schon einen verdickten Schädel, jedoch noch nicht den aufgewölbten so genannten Frontoparietalknochen und war somit wahrscheinlich noch jünger als Stygimoloch, aber ebenfalls ein Pachycephalosaurus. Vieles spricht dafür, dass die markante Schädeldecke der Dickkopf-Dinosaurier ein Zeichen des Alters war und die Artzugehörigkeit kennzeichnete − und nicht zum Kämpfen eingesetzt wurde (wie schon früher vermutet - s. Nachricht von März 2005). Aufgrund der Studienergebnisse dürften die Namen von Stygimoloch und Dracorex aus der Artliste der Dinosaurier verschwinden. Horner und Goodwin gehen sogar noch einen Schritt weiter: Da sich in den letzten Jahren mehrere vermeintlich verschiedene Dinosaurierarten lediglich als unterschiedliche Entwicklungsstadien des gleichen Dinosauriers herausgestellt haben − so wurden der Nanotyrannus als junger Tyrannosaurus rex und der Torosaurus als altender Triceratops identifiziert − vermuten die beiden Wissenschaftler, dass rund ein Drittel aller Dinosaurier-Arten falsch klassifiziert wurde. "Jungtiere und Halbwüchsige dieser Dinosaurier sehen sehr, sehr anders aus als die Erwachsenen und scheinen dann einer anderen Art anzugehören", erklärt Goodwin. "Aber einige Wissenschaflter verwechseln morphologische Unterschiede verschiedener Entwicklungsstadien mit taxonomisch bedeutenden Charakteristiken. Das Ergebnis ist eine aufgeblasene Anzahl von Dinosaurierarten in der späten Kreidezeit." |
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