13. Januar 2016

Nackenschild beim Protoceratops diente der sexuellen Selektion oder den Rangkämpfen innerhalb der Gruppe



Lange Zeit haben sich Paläontologen gefragt, was der Zweck der vielfältigen Hörner, Halskrausen, Helme, Kämme und anderen ungewöhnlichen schmückenden Strukturen der Dinosaurier war. Nun belegt eine neue Studie, dass es sich dabei vermutlich hauptsächlich um Strukturen handelt, die bei der sexuellen Selektion oder bei Rangkämpfen untereinander eine Rolle spielten.

In der Studie haben britische Forscher die Halskrausen des Protoceratops untersucht, von dem diverse Individuen unterschiedlichen Alters und Reife vorhanden sind. So gibt es eine Menge erwachsener Exemplare, einige fast ausgewachsene sowie jugendliche und auch gerade geschlüpfte Jungtiere.

Die Forscher konnten feststellen, dass die Halskrause bei den Jungtieren im Verhältnis zum Schädel ähnlich lang war wie bei den adulten Tieren, allerdings noch nicht so breit. Erst in einem Alter, als Protoceratops der Geschlechtsreife nahe kam, wuchs der Nackenschild auch in der Breite.

Dieser Umstand führt die Forscher zur Erkenntnis, dass der Nackenschild erst im Erwachsenenleben eine Rolle spielte und somit vermutlich erst bei der Partnerwerbung oder bei Rangkämpfen innerhalb der Gruppe wichtig wurde.

Früher geäußerte Hypothesen, nach denen der Nackenschild auch als Abwehr gegen Raubsaurier diente, konnten damit widerlegt werden, so die Forscher, da ansonsten auch die Jungtiere einen entsprechend breiten Nackenschild gehabt hätten. Außerdem lebten im Gebiet des Protoceratops ähnlich große Raubsaurier wie Tyrannosaurus rex - und die hätte ein 50 Zentimeter langer Nackenschild nicht groß am Zubeißen gehindert.



weitere Informationen unter:

  • The Guardian (engl.):
    Frilling discovery explains head crests in sexy dinosaurs



  • Zurück zur vorhergehenden Seite

    Zum Seitenanfang



    © 2016 Dinosaurier-Interesse