06. Januar 2021

Triceratops und Stegosaurus könnten zur Verbreitung von Samen im Mesozoikum beigetragen haben



Es gibt Leute, die den Lockdown während der Corona-Pandemie kreativ nutzen. So zum Beispiel ein neuseeländischer Waldökologe, der ausgehend von dem Wissen um Samenverbreitung durch heute lebende Tiere, versucht hat, dies auf die Zeit der Dinosaurier zu übertragen.

So ist bekannt, dass afrikanische Buschelefanten beim Fressen auch Samen mit aufnehmen und diese beim Ausscheiden des Kotes wieder freigeben − oftmals in einer Entfernung von knapp drei Kilometern, allerdings hin und wieder auch erst nach 60 Kilometern. So tragen sie zur Verbreitung und Vermehrung der Pflanzen bei. Diese Art der Weiterverbreitung pflanzlicher Samen durch Tiere ist in der heutigen Zeit so weit verbreitet, dass es Pflanzen gibt, die sich darauf spezialisiert und sich so angepasst haben, dass sie besonders attratktiv auf ihre Trägertiere wirken.

Nun hat dieser neuseeländische Waldökologe überlegt, dass dies möglicherweise auch schon zu Zeiten der Dinosaurier so war − dass es auch damals schon Pflanzen gab, die durch die Dinosaurier verbreitet wurden. Zumindest deuten einige fossile Kothaufen, die gefunden wurden, auf eine solche Möglichkeit hin.

Seiner Meinung nach behalten große, schwere Tiere beim Fressen aufgenommene Samen länger in ihrem Darm als kleine, leichte Tiere und können dadurch besser zur Verbreitung beitragen. Allerdings müssen sie schon eine gewisse Wanderbewegung zeigen, damit auch entsprechende Entfernungen zwischen Nahrungsaufnahme und Kotabsetzung liegen.

Somit schließt er die riesigen Sauropoden wie zum Beispiel den Argentinosaurus als wahrscheinliche Samenverbreiter aus, da diese vermutlich eher weniger zu weiten Wanderungen neigten. Hingegen sieht er im Triceratops und Stegosaurus passende Vertreter der Samenverbreitung. Diese beiden Dinosaurierarten waren eher stämmig und benötigten viel pflanzliches Material, waren aber auch nicht so groß, dass sie keine weiten Wanderungen hätten hinter sich bringen können. Somit könnten diese die Samen über eine Entfernung von fünf bis dreißig Kilometer verteilt haben.

Leider geben fossile Kothaufen allerdings nur wenig Hinweise darauf, von welchen Tieren diese stammen. Daher müssen diese Überlegungen vermutlich eher im Bereich der Spekulation bleiben.



weitere Informationen unter:

  • PHYS.ORG (engl.):
    How giant dinosaurs may have spread seeds in prehistoric world
  • The New York Times (engl.):
    Another Thing a Triceratops Shares With an Elephant



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