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Buchtipp



von Hille

20. Oktober 2001



Dinosaurier-Jäger

Der Wettlauf um die Erforschung der prähistorischen Welt

Dinosaurier-Jäger

Das Buch von Deborah Cadbury befasst sich in erster Linie mit der Geschichte der Dinosaurierfunde und der Entwicklung der Geologie/Paläontologie in England. Sie vermittelt dem Leser ein lebendiges Bild der historisch für diese Geschichte bedeutsamen Persönlichkeiten, wobei sie aus historischen Quellen zitiert oder die Lebensumstände sachlich zusammenfasst:

  • Mary Annings, die trotz ihrer vielen bedeutsamen Funde für die Paläontologie doch stets am Rande der Armut lebte und nie sicher sein konnte, am nächsten Tag Geld zu haben, um sich und ihre Mutter mit Lebensmitteln und anderen nötigen Dingen des Lebens zu versorgen...


  • Reverend William Buckland, der sich sein ganzes Leben zwischen dem Absolutheitsanspruch der Bibelüberlieferung und den neuen Erkenntnissen der Geologie hin- und hergerissen sah und vermittelnd versuchte, die Widersprüche, die sich aus diesen Erkenntnissen ergaben in Einklang mit den biblischen Aussagen über die Schöpfung und die Sintflut zu bringen...

  • Das Schicksal des Arztes Gideon Mantell, des Entdeckers des Iguanodon, der sein Leben ganz in den Dienst der Geologie stellte und so fasziniert war von den "neuen" Fossilien, dass daran seine Familie, seine berufliche Existenz und schließlich auch seine Gesundheit zugrunde ging, und der trotz seiner vielen Verdienste in der Paläontologie nicht die Anerkennung fand, die er erwartet hatte...

  • Richard Owen, der von Ehrgeiz zerfressen scheinbar nur danach trachtete, seine Gegner oder Konkurrenten zu vernichten, viele vielversprechende Karrieren zerstörte und auch an der Nicht-Anerkennung der Verdienste G. Mantells maßgeblich beteiligt war - und der schließlich selbst von seinem "wissenschaftlichen Thron" gestürzt wurde, als Darwin seine neue Theorie der "natürlichen Zuchtwahl" veröffentlichte, die Owen nicht akzeptieren konnte oder wollte...

  • Ebenfalls recht ausführlich wird der Franzose George Cuvier dargestellt, der als unangezweifelte Autorität oftmals als Kapazität in bestimmten Paläontologiefragen herangezogen wurde und als die große Konkurrenz für die gesamte englische Wissenschaft angesehen wurde...


  • Meine Meinung:
    Dieses Buch, spannend und recht leicht verständlich geschrieben, vermittelt einen hervorragenden Einblick in die Geschichte der Paläontologie und macht deutlich, gegen welche Überzeugungen die ersten Geologen kämpfen mussten, bis ihre Erkenntnisse endlich anerkannt wurden - aber auch, in wie weit rivalisierende Bestrebungen einzelne wissenschaftliche Erkenntnisse verzögerten bzw. teilweise sogar verfälschten.

    Für Leute, die bisher nur wenig von den Anfängen der Paläontologie wissen, unbedingt empfehlenswert!



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