26. April 2018

Troodon, Dromaeosaurus, Saurornitholestes und Gorgosaurus: Abnutzungserscheinungen an Zähnen lassen auf Beißmethode und Beutetiere schließen



Ein internationales Team aus spanischen und kanadischen Wissenschaftlern hat die Zähne vierer Raubdinosauriergattungen auf Kratzspuren hin untersucht, um herauszufinden, wie und wovon sich die Tiere ernährt haben.

Untersucht wurden die Abnutzungserscheinungen an den Sägezähnen von Troodon, Dromaeosaurus, Saurornitholestes und Gorgosaurus, da diese Gattungen zur selben Zeit das gleiche Gebiet bewohnten. Mithilfe einer Technik aus dem Ingenieurwesen konnten Aussagen über die Art der Beute getroffen werden. So wollten die Wissenschaftler erforschen, wie diese Tiere miteinander lebten, ob sie sich gegenseitig Konkurrenz machten oder ob sie auf unterschiedliche Nahrung spezialisiert waren.

Während die ersten drei Dinosaurier von ähnlicher Statur und Größe waren (etwa zwei Meter lang und 15 bis 25 Kilogramm schwer), erreichte Gorgosaurus eine Länge von acht bis neun Metern bei einem Gewicht von schätzungsweise mehr als 2.4 Tonnen.

Bei allen vier Gattungen konnten ähnliche Abnutzungserscheinungen an den Zähnen festgestellt werden, die auf eine sogenannte "Stich und Zug"-Methode beim Jagen schließen lassen. Nach Aussage der Forscher bissen die Dinosaurier ins Fleich hinein und zogen den Kopf beim Zubeißen zurück, so dass die Zähne die Fleischstücke aus der Beute herausschnitten.

Obwohl die Technik bei allen vier Dinosauriern ähnlich war, gehen die Forscher dennoch davon aus, dass die Tiere unterschiedliche Beute bevorzugten.

Das Troodon hatte ungewöhnlich lange Sägeblätter, die in einem bestimmten Zubeiß-Winkel auch sehr effektiv schnitten, bei einem ungünstigen Winkel aber zu brechen begannen. Da bei einer sich wehrenden Beute jedoch nicht damit gerechnet werden kann, den Biss im optimalen Winkel anzusetzen, vermuten die Forscher, dass Troodon eher kleine Tiere oder Wirbellose gejagt oder sich auf Aas spezialisiert hatte.

Die Zähne von Dromaeosaurus und Saurornitholestes scheinen hingegen nicht so zerbrechlich gewesen zu sein, so dass sie sich auch an größere Beute herantrauen konnten und ihre Zähne sogar in Knochen schlagen konnten.

Gorgosaurus wiederum hatte erheblich größere Zähne und konnte damit vermutlich Knochen zerteilen. Fossile Kotreste weisen darauf hin, dass auch Knochenstücke mit verspeist wurden. (Im Gegensatz zu heutigen Hyänen wiesen seine Zähne jedoch wenig Abnutzungserscheinungen auf, was die Forscher darauf zurückführen, dass sich beim Gorgosaurus die Zähne ein Leben lang stets erneuerten.)

Im Januar diesen Jahres wurde eine Studie veröffentlicht, in der auch an Pterosaurierzähnen ähnliche Untersuchungen durchgeführt wurden, um ebenfalls detaillierter auf die Nahrung schließen zu können. (s. Nachrichten vom Jan. 2018)



weitere Informationen unter:

  • abc15.com (engl.):
    Arizona dinosaur: Sonorasaurus named official state dinosaur
  • Arizona Sonora News (engl.):
    Arizona Legislature says yes to state dinosaur



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