Re: Kongamato


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Geschrieben von Beren am 13. Juni 2007 17:48:13:

Als Antwort auf: Re: Kongamato geschrieben von Si-Low am 13. Juni 2007 14:12:04:

"Ich selber glaube auch erst dan an diese Geschichte wen ich selber Beweise habe nur ich fand das ist eine sache wo man ruhig mal diskutieren darf welche möglichkeiten es gäbe, wie diese Tiere "angeblich" bis heute überlebt haben könnten"

Klar kann man drüber diskutieren - ist auch das Sinnvollste. Eins vorweg: Meine Meinung unterscheidet sich nich groß von der von Trevor.

Im Prinzip isses aber mit dem Kongamato wie mit fast allen "Kryptiden": Man hat nichts außer Augenzeugenberichten, alle Fotos sind wie durch ein Wunder maximal 3 x 3 Pixel, alle Videoaufnahmen noch gröber und wenn möglich aus mindestens 1 km Entfernung aufgenommen (wobei es rein statistisch besseres geben MÜSSTE wenn irgendwas dran ist), und das einzige was im Prinzip bleibt ist die schwache Möglichkeit und der Gedanke "Wär doch supergeil, wenn es (hier Kryptid je nach Wahl einsetzen) gäbe!" Kongamato macht da keine Aufnahme, das beste "Foto", das einen unveränderten Pteranodon wie vor 80 Mio. Jahren (allein theoretisch unmöglich) zeigt, war ein schlechtes Foto von einer Malerei aus einem Saurierbuch!

Mit dem afrikanischen Pterosaurier hat man eigentlich einen ganzen Wust an Problemen, die schon in der Theorie gegen ein solches Tier sprechen. Zum einen waren die Pterosaurier bereits am Ende der Kreide VOR dem Massensterben stark im Untergang begriffen - die einzigen zu dieser Zeit noch weit verbreiteten Arten waren Azhdarchiden (sehr spektakuläre und abstrus aussehende Jungs von teilweise riesiger Größe), wobei man da anmerken kann, dass noch vieles, d.h. fast alles unbekannt ist und sich das ändern kann. Nach Fossilnachweis, Stratigraphie usw. herrscht allerdings ein recht wohlbegründeter Konsens, dass die Pterosaurier bereits vor dem Massensterben auf dem absteigenden Ast waren.

Des Weiteren berichten praktisch alle Kongamato-Sichter von einem langschwänzigen Pterosaurier, etwas was es seit ~150 Mio. Jahren sowieso nicht mehr gibt. Stem Group Rhamphorhynchoidea starben recht früh aus, und alle spezialisierteren, höher entwickelten Pterosaurier hatten einen stark verkürzten Schwanz*. Nun kann man natürlich mit dem Totschlageargument kommen "Dann sind die halt sekundär lang geworden!", allerdings kriegt man damit den letzten Absatz, den ich geschrieben hab, allenfalls mit Hängen und Würgen verdaut.

Ansonsten gilt das Gleiche wie immer: Die Erdoberfläche ist so detailliert einsehbar, selbst für Zivilpersonen wie unsereiner erhältliches Zeug wie Google Earth macht deutlich dass es ein Leichtes ist, größere Tiere von oberhalb der Atmosphäre zu erkennen (und jetzt sag bitte keiner "bei Google Earth sieht man aber keine Tiere und Menschen" - vorm Wegretuschieren sind die mal da gewesen, ehrlich ^^). Tatkräftigere Beweise, die es ja mal langsam geben müsste, gibt es ebenso wenig. Alle Leute die mal Kryptiden gesehen haben (wollen) kamen nie auf den Gedanken drauf zu schießen, drastisch aber wirksam weil Beweis (es sei denn es kommt die Ausrede dass der Kadaver geklaut, ausgetauscht o.ä. wurde und man gleich noch eine lustige Verschwörung einbaut). Wenn mir einer einen toten Kongamato vor die Füße wirft, werde ich es notieren, das Tier zu Dave Unwin schicken und mir ein eiskaltes Pils aufmachen. Wo wir beim Thema sind ... das ist mal grad ne gute Idee!


Hoffe ich hab das Thema nicht "entzaubert" ;-)
Beren




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